Kurze Ankündigung: Am Montag, den 10. September 2012, startet um 11 Uhr die Anmeldung fürs eBook-Camp. Dieses findet am 3. November in Hamburg statt.
Schlagwort: ebook
Die klassischen Player im eBook-Markt agieren nur noch reaktiv
The publishing and ebook industry is completely in reaction mode. Publishers reacted to Amazon by colluding to set up the agency system. Kobo and B&N reacted to Amazon by mimicking its strategy. Even the IDPF’s EPUB3 and FXL standards are reactions to the runaway train that is HTML5 and Apple’s format extensions, respectively. Google’s publishing plans seem about as coordinated and planned as a piece of driftwood’s path through a hurricane.
The only two companies that seem to have a plan and try to act on it are Amazon and Apple, both tech companies.
Eine treffende Analyse, die den Artikel The end of ebook development einleitet. Der Rest ist ein guter Überblick über das, was zum Publikationsglück noch fehlt: gute Tools, einheitliche Standards, simple Abläufe. Lesenswert!
Das Ende der Neugier
Wer kennt ihn nicht? Den unauffälligen Blick des Sitznachbarn im Zug, was man denn liest? Oder auch den eigenen Blick, welche Lektüre denn das Gegenüber in der S-Bahn liest? Und wer kennt nicht die peinliche Berührtheit auf mindestens einer Seite, wenn es denn doch eher mal „seichte“ oder gar erotische Literatur und kein Goethe ist? Das Schämen und Fremd-Schämen hat jetzt ein Ende – dank den eBook-Readern.
Keine fremden Blicke mehr
Ich finde das befreiend! Endlich kann ich das, was ich lesen will, in Ruhe lesen, ohne darauf achten zu müssen, dass u.U. den Buchtitel niemand erkennt. Denn so liberal wie wir vorgeben in Bezug auf die Literatur zu sein, sind wir bei Weitem nicht (aber das ist ein anderes Thema). Allerdings haben schon mehrere Freunde darüber geklagt, dass sie jetzt eben nicht mehr sehen, was andere Leute lesen.
War es früher besser?
Ist der Zugewinn an Anonymität also wirklich eine Verbesserung der Lage? Bei einem konkreten Buchtitel konnte man leichter ins Gespräch kommen, wenn man das Buch auch schon gelesen hatte oder sich dafür interessierte. Heutzutage wird es eher auf ein Gespräch über den eBook-Reader-Typ herauslaufen. Dass dies ein Aspekt ist, den viele Menschen vermissen werden, kann ich nachvollziehen. Aber da ich meine Privatsphäre wirklich mag, finde ich eBook-Reader wirklich eine Erleichterung. Und über die gelesen eBooks kann ich nach wie vor mit meinen Freunden reden, vor allem da ich sie sowieso lieber mit Freunden als mit Fremden bespreche.
eBooks and eReaders – June 2012 Survey (Infographik)
Nichts Neues: eBooks sind zu teuer!
Im Folgenden My Two Cents zur Preisdebatte, die seit Jahren schwelt. Ganz subjektiv aus meiner „User Experience“ heraus.
Fast alle Umfragen zeigen, dass der häufigste Grund für den Nicht-Kauf von E-Books der hohe Preis der Verlags-E-Books ist, der in der Regel nur 10-20% unter dem der Papierausgabe liegt. (Aus einem hörenswerten Vortrag von Wolfgang Tischer.)
An dieser Erkenntnis – (deutsche) eBooks sind zu teuer – ist nicht zu rütteln. Da mögen Verlage noch so eloquent und fundiert argumentieren, dass etwa die Kosten für Herstellung und Auslieferung beim Produkt Buch nur eine untergeordnete Rolle spielen; dass die wesentlichen Kosten für das Produkt weiter anfallen, von der Autorenakquise bis zur Redaktion; dass die Inhalte ihren Preis wert sind.
Das mag nämlich alles sein – allein, es ändert nichts daran, dass die Produkte zu teuer wirken und der Kunde nicht kauft. Sieht man sich z.B. die ePubli-Preisbestimmungen an, liegt ein aktueller Roman (Printversion 22.-) bei 16,99. Dafür bekomme ich nicht nur über 17 Kindle-eBooks zum Niedrigstpreis von 99 Cent, ich bekomme auch 3-4 Us-Backlist-Titel. Für meine 16,99 kann ich also deutlich mehr Content kriegen – und nach meiner Erfahrung rechtfertigen Aktualität und Qualität nur ganz, ganz selten diesen gewaltigen Preisunterschied. (Und wenn, dann meistens die Aktualität: Man will mitreden können.)
Und leider ist das, was man als eBook erwirbt, nicht wirklich funktional gleichwertig zum guten, alten gedruckten Buch. Ich kann es nicht (komfortabel) verschenken oder nach dem Lesen weiterverkaufen. (Mit Software ist das u.U. legal, siehe das Oracle-Urteil.) Ich kann in Europa keine Kindle-Bücher aus den USA erwerben, ohne Umwege zu wählen oder für den Content (so er denn da verfügbar ist) im deutschen Shop mehr bezahlen.
Die Bezugswege sind unkomfortabel, was sehr häufig (wie auch das Wiederverkaufsproblem) mit dem Alptraum DRM zusammenhängt. Simply: Drop it. Denn mit DRM erwerbe ich kein vollwertiges Produkt, sondern eine verstümmelte Version. Das ist beim 99 Cent-Kindle-Buch okay, denn auf dieser Plattform merke ich nicht einmal viel vom DRM. Und der Preis lässt es mich verschmerzen. Bei 20 Euro fühle ich mich über den Tisch gezogen.
Unkomfortable Bezugsmöglichkeiten, DRM, mangelnde Weitergabe – all das wird sicher nicht zum Erfolg qualitativ hochwertiger, teurer eBooks führen, sondern nur zu Piraterie. Wie auch bei Streaming-Angeboten sind die illegalen Anbieter nämlich deutlich fitter darin, ihren „Kunden“ Komfort und häufig auch Qualität zu bieten als die legalen Portale.
Dabei ginge so viel mehr – wirkliche Globalität, umfangreicher Komfort, unendliche Verfügbarkeit von Content und Regalmetern, Genreunabhängigkeit, von den Marketingvorteilen gar nicht zu sprechen.
Dein eBook liest dich!
For centuries, reading has largely been a solitary and private act, an intimate exchange between the reader and the words on the page. But the rise of digital books has prompted a profound shift in the way we read, transforming the activity into something measurable and quasi-public.
Reading wird digital und social – und bietet damit auch deutlich bessere Tracking- und Analysemöglichkeiten. Damit gibt es eine weitere Feedbackschleife von der Mediennutzung zur Produktpolitik.
Mit diesem Hinweis auf den sehr lesenswerten Artikel „Your eBook is reading you“ beim Wall Street Journal verabschiede ich mich ins Wochenende!
Animierte Cover?
Wir brauchen mehr Bücher, die nicht als E-Book funktionieren, weil man sie schlichtweg haben will, sich damit bereichern und sein Leben verschönern will.
So ein Zitat aus der aktuellen Buchreport-Umfrage, ob Lesen noch sexy genug ist. Ich frage mich, ob nicht auch ein eBook so gut gemacht sein kann (und denke, dafür gibt es Beispiele), dass es ästhetische Kaufargumente gibt.
Joe Konrath besieht sich in einem martialisch „JA Konrath vs. Stephen King“ betitelten Artikel die Möglichkeit animierter eBook-Cover und nimmt sich naturgemäß zunächst konservative Meinungen zur Sache vor:
Q: Joe, I HATE these covers! I believe book covers should be a single image, like they’ve always been! I’m a purist! I weep for the future of publishing!
A: Technology marches on, regardless of personal taste. Lots of people still resist ebooks (right, Mr. King?)
Ich denke persönlich nicht, dass hier die Zukunft liegt, aber wenn der Content dynamisch wird – wieso nicht auch die Verpackung? Vielleicht ist der Buchtrailer und das Cover der Zukunft ja ein und dasselbe. Just my two cents zum Wochenende!
Smart Publishing und die Zukunft von Verlagsprodukten: Ein eBook und ein Interview
Das immer wieder lesenswerte Blog „smartdigits“ hat eine Sammlung von Artikeln und Einträgen als eBook herausgegeben – kostenlos und für diverse Plattformen zum Download.
Bücher umgibt nach wie vor die Aura des Einzigartigen, des Abgeschlossenen, des von einem Autor, einem Schöpfer geschaffenen Werkes.
Ein eBook bricht diese Grenzen auf.
Es kann sehr schnell produziert werden.
Es kann sehr schnell aktualisiert werden.
Es kann Inhalte anderer Autoren und verwandte Themen schnell integrieren.
Es kann interagieren und sich mit den schon erstellten Dokumenten des Lesers vermengen.
Es kann…Dieses eBook ist ein Experiment und in der vorliegenden Form nur der erste Schritt. Wir wollen die Möglichkeiten des Mediums austesten und zeigen, dass auch der Weg zurück sinnvoll sein kann. Vom Blog zum Buch.
Die Idee ist so nicht ganz neu – mir fällt spontan ein, dass etwa Joe Konrath seine Bloginhalte als eBook „The Newbies Guide to Publishing“ für Kindle herausgab. Aber das Buch ist lesenswert, soweit ich das bei Position 300/1696 in der .mobi-Version auf dem Kindle beurteilen kann. (Ich frage mich gerade, ob diese Seitenangaben künftig Usus werden.) Einen Werkstattbericht für die Erstellung mit Pressbooks gibt es auch.
Harald Henzler, einer der Blog- und damit auch Buchautoren, ist außerdem bei VdZu im Interview – eine kurze Lektüre, aber gut zusammenfassend: „Crossmediale Strategien im Pressewesen„.
Wie gelingt es, das Image und die Glaubwürdigkeit eines Print-Titels in andere Medien zu
übertragen?
Indem man den Markenkern des Printtitels untersucht und den Grund, warum ihn die Kunden mögen. Und dann versucht, die Bedürfnisse des Kunden über das andere, neue Medium genau zu bedienen.
Gute Printtitel haben den Vorteil, dass sie schon das Vertrauen der Kunden gewonnen haben. Sie strahlen Sicherheit und Verlässlichkeit aus. In der Fülle der Informationen ist das ein hoher Wert. Wenn es gelingt, diese Filterfunktion auch in den digitalen Medien gut zu erfüllen, ist viel gewonnen.
eBooks als Thema im "Elektrischen Reporter"
„Die meisten Buchverlage schwanken beim Thema Digitalisierung zwischen zögerlich und lustlos.“ (Sixtus)
„ER035 – Bücher, Sex und Revolutionen“: Anschauen! Inklusive neobooks, Spreeblick uvm.
M@rtha sagt "Hallo, Welt!"
Worum es uns geht – schön auf den Punkt gebracht. Danke, Luise!