Ein kleiner Streifzug durch sobooks

Seit Sonntag ist www.sobooks.de online – hier zeige ich erste Eindrücke aus der Closed Beta. Die Plattform ist öffentlich zugänglich, umsehen kann sich also jeder. Bücher lesen, kommentieren und Spaß haben geht aber nur mit Beta-Code. Einen groben Überblick aus Perspektive von Sascha Lobo findet man im Blog: https://blog.sobooks.de/soso-sobooks/

Fazit meiner kurzen Reise: sobooks revolutioniert bislang weder das Internet noch den Bücherverkauf, macht aber vieles richtig. Und vor allem: Es macht Spaß.

Die Startseite gibt sich schlank, aufgeräumt, modern:

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Die angedachte Rollenverteilung lässt einiges erwarten – insbesondere geht man recht geradeheraus mit der Wahrscheinlichkeit um, dass es Trolle geben wird:

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Dein eBook liest dich!

For centuries, reading has largely been a solitary and private act, an intimate exchange between the reader and the words on the page. But the rise of digital books has prompted a profound shift in the way we read, transforming the activity into something measurable and quasi-public.

Reading wird digital und social – und bietet damit auch deutlich bessere Tracking- und Analysemöglichkeiten. Damit gibt es eine weitere Feedbackschleife von der Mediennutzung zur Produktpolitik.

Mit diesem Hinweis auf den sehr lesenswerten Artikel „Your eBook is reading you“ beim Wall Street Journal verabschiede ich mich ins Wochenende!

Lautes Lesen + Leises Lesen = Interaktives Lesen?

Interaktives Lesen ist als Entwicklung gar nicht ganz neu, sondern war bis zum Mittelalter Usus – eine interessante Herangehensweise in einem Zeit-Artikel über Social Reading.

Leises Rezipieren war bis 400 nach Christus weitgehend unbekannt. Noch Augustinus wunderte sich über einen stumm lesenden Zeitgenossen. Die großen Bibliotheken der Antike, schreibt Alberto Manguel in Eine Geschichte des Lesens, könnten durchaus geräuschvolle Orte gewesen sein, erfüllt vom Gemurmel der sich selbst vorlesenden Gelehrten.

Was leider nicht erwähnt wird, ist der Aspekt, dass sich das laute Lesen vor allem aus einem Zwang heraus ergeben hat: Frühe Texte hatten keine Wortabstände, so dass das laute Lesen essentiell war, um den Text zu verstehen. Heute ist es laut der Autorin eher das Bemühen der Produzenten, sich von der Konkurrenz abzusetzen, das für interaktive Elemente beim Lesen sorgt:

Ein E-Book, mit dem man nichts anstellen kann außer es zu lesen, ist ein langweiliges E-Book.

Vom Rest des Artikels, in dem über die Datenschutzdimensionen des „gläsernen Lesers“ spekuliert wird, bin ich nicht überzeugt. Natürlich ist der Datenschutz ein Punkt, der hier äußerst wichtig ist, aber im Moment steckt Social Reading noch in den Kinderschuhen und die weitere Entwicklung ist mehr als ungewiss. Also zu früh, um bereits jetzt die Negativpunkte zu betonen, wenn man noch gar nicht weiß, ob sie kommen werden. Interessant finde ich eher den Punkt, ob sich Social Reading auf breiter Basis ausbreiten oder ein nettes Spielzeug der netzaffinen Spezies bleiben wird.