Das erste Mal – eBook-Erinnerungen im Fokus

Und es gibt sie immer noch: Blogparaden! Ich frage mich seit Jahren immer mal wieder, ob sie ausgestorben sind, aber meist in diesem Moment taucht wieder eine auf. Wie diese hier zum Thema Mein erstes E-Book #1stebook – und an was ich mich erinnere! – kleiner Spoiler vorweg: Weder Dennis noch ich erinnern uns an besonders viel. Aber an dem, woran wir uns erinnern, möchten wir euch gern teilhaben lassen.

Dennis‘ Gedankenfetzen:

Meine ersten „eBook“-Lektüren wagte ich irgendwann in den frühen 2000ern. EPUB lag noch in weiter Ferne, aber PDF gab’s ja schon länger, und so kursierten per eMail damals diverse Texte unter uns Schülern: Von hanebüchenen Verschwörungstheorien über Erotik bis hin zu schlechten Scans populärer Bücher war alles dabei. Ungefähr dieselbe Qualität (inhaltlich wie formal) hatten dann die Reader an der Uni, die ebenfalls als PDFs zur Verfügung gestellt wurden; es war die große Zeit des Rechtsstreits um §52b.

Mein erstes EPUB habe ich dann übrigens 2012 gelesen – nachdem ich bei dotbooks angeheuert hatte, ergab sich das von selbst. Ich denke, es handelte sich um Roman Breindls „Das Neuburg-Rätsel“.

Hannas Erinnerungsfragmente:

Ich nehme an, dass ich die ersten eBooks auf meinem Laptop gelesen habe, wobei das sicher nur Einzelfälle waren. Richtig los ging es Ende 2011, als ich noch bei einem großen deutschen Zwischenbuchhändler gearbeitet habe, da man zum Weihnachtsfest dessen eReader zum Mitarbeiterrabatt erwerben konnte (den regulären Preis war er auch in der Tat nicht wert …). Dieser hat dann auch prompt bis letztes Jahr durchgehalten. Glücklicherweise habe ich kurz danach beim JVM-Jahrestreffen einen Tolino gewonnen, so dass ich hardwaretechnisch wieder versorgt bin.

Zwar erinnere ich mich nicht konkret an mein erstes eBook, aber es dürfte recht sicher aus dem Erotik- oder Fantasy-Genre kommen. Im Falle der Erotika spare ich mir gern das eindeutige Cover und kann auch in der U-Bahn „inkognito“ lesen. Und beide Bereiche bringen leicht lesbare Bücher hervor, die ich gerade auf langen Bahnfahrten sehr schätze.

Das Ende vom Lied

Wir hatten wohl beide kein einprägsames Erweckungserlebnis, von dem wir hier erzählen und fabulieren können. Das lag bestimmt auch daran, dass wir uns studientechnisch und beruflich schon recht intensiv mit eBooks auseinander gesetzt hatten und einfach wussten, was auf uns zukam. Die Umsetzung der Theorie in die Praxis ist ja meist unspektakulärer, als man sie sich vorstellt. Heute sind eBooks selbstverständlicher Bestandteil unseres Lesens, so dass jegliches Gefühl des besonderes Erlebnisses und erst recht der Zauber des Anfangs verschwunden sind. Aber das ist nicht traurig oder deprimierend, im Gegenteil. Es zeigt, dass unsere ersten eBook-Lektüren uns dann doch nicht mehr losgelassen haben und wir sie über die Jahre hinweg immer weitergetragen haben. Es geht nicht mehr ohne und wir wollen das auch gar nicht.

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Eins, zwei, fertig – Beitrag zur Blogparade #jetztentscheideich

Meine letzten Entscheidungen drehten sich um Jobangebote. Also durchaus wichtige Entscheidung, von denen man denkt oder sagt, dass man sie mit Bedacht fällen sollte. Trotzdem habe ich im Nachhinein festgestellt, dass sie eigentlich schon innerhab weniger Sekunden von meinem Bauchgefühl entschieden worden waren. Alles andere danach war eher der Gegencheck aus rationaler Sicht, ob die Entscheidung wirklich richtig war oder nicht doch zu überstürzt getroffen wurde. Im folgenden Artikel beschreibe ich, wie Entscheidungsfindungen bei mir vonstatten gehen und worauf ich dabei besonders achte.

  1. Ohne fundiertes Wissen geht nix!
    Eine wichtige Voraussetzung, um guten Gewissens gute Entscheidungen treffen zu können, ist meines Erachtens, genug über den Fall zu wissen. Wenn ich ahnungslos bin, wie ich mich entscheiden soll, liegt das oft daran, dass ich noch zu wenig weiß – über das Thema an sich, über die möglichen Folgen und Auswirkungen oder auch über beteiligte Personen. Das ist zum Beispiel auch der Fall, wenn ich im Supermarkt stehe und die Wahl zwischen zehn verschiedenen Sorten Müsli habe. Sobald ich aber meine Laktose-Intoleranz, den Wunsch nach wenig oder keinem Zucker und nach möglichst wenig Kohlenhydraten einbeziehe, verringert sich die Auswahl sukzessive und ich kann nach meinen persönlichen Geschmacksvorlieben entscheiden. Natürlich können auch weitere Faktoren wie der Preis oder die Farbe der Verpackung (*räusper*) eine Rolle spielen. Aber letzten Endes geht es nicht darum, alle potenziellen Faktoren einzubeziehen, sondern nur die, die für einen selbst wichtig sind. Kurz: Wissensqualität vor Wissensquantität.
  2. Ausgeruht sein
    Klingt ziemlich banal, zugegeben. Ist aber ein Faktor, der mir jedes Mal wieder auffällt, wenn ich vor besagtem Supermarktregal stehe. Oft bin ich müde vom Arbeitstag und dazu geflasht von der großen Auswahl. Umso schwerer tue ich mich damit, eine optimale Entscheidung zu treffen. Und klar, irgendwie schmecken die Nudeln ja alle gleich, aber das Prinzip lässt sich trotzdem auf weitere Bereiche übertragen. Ich weigere mich mittlerweile, an Tagen, an denen es mir nicht gut geht – weil ich schlecht oder zu wenig geschlafen habe, krank bin oder was auch immer –, schwer wiegende Entscheidungen zu fällen oder auch nur intensiv über wichtige Themen nachzudenken. Beim Nudelkauf kann ich nicht viel passieren, aber bei wichtigeren Fällen kann einiges schiefgehen, da ich weiß, dass ich viel negativer als sonst über alles denke. Und in diesem Zustand will ich keine Entscheidungen treffen. (Ich weiß, das klingt ein bisschen so, als wäre mal etwas schief gelaufen. War aber nie der Fall. Zum einen, weil ich mich sowieso gern zurückziehe, wenn ich zu müde bin, und einfach ein paar Stunden Serien gucke. Zum anderen, weil ich mich, wenn doch mal dringende Entscheidungen anstehen, in der Regel auf mein Adrenalin verlassen kann. Ich stehe dann genug unter Strom, um all die Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen. Sprich: Wenn ich funktionieren muss, tue ich das meistens, auch wenn ich überhaupt keine Lust darauf habe.)
  3. Bauchgefühl sticht
    Prinzipiell entscheidet nicht mein Kopf, sondern mein Bauchgefühl. Das bezieht natürlich das bisher gesammelte Wissen und die Erfahrungen ein. Trotzdem ist es ein bisschen irritierend, beim Abwägen der Argumente festzustellen, dass die Entscheidung innerlich längst getroffen wurde, und sich jegliche andere Entscheidung überhaupt nicht gut anfühlen würde. Nichtsdestotrotz finde ich es gut und in gewisser Weise auch beruhigend, dass mein Bauchgefühl so schnell reagiert und damit sicherstellt, dass ich nicht aus den falschen Gründen Entscheidungen treffe. Ich habe vor Kurzem ein Angebot für einen Job bekommen, der zwar einige interessante Punkte hatte, aber im Großen und Ganzen nicht zu mir passte. Mein erster Gedanke, als ich die Zusage las, war „Oh verdammt, das war der Job, den ich eigentlich nicht haben wollte“. Ich habe ein paar Stunden darüber nachgegrübelt und Argumente gewälzt, bis meine rationale Seite vor meinem Bauchgefühl, das sich die ganze Zeit schon gewehrt hatte, kapituliert hat. Denn der bestbezahlte Job nützt gar nichts, wenn das Aufgabengebiet nicht meinen Stärken entspricht und ich mich für zu viele Tätigkeiten einfach nicht begeistern kann.
  4. Nicht beharren
    Ein essenzieller Faktor, wenn man Entscheidungen so schnell trifft wie ich, ist, weiteren Leuten oder Beteiligten immer noch zuzuhören, auch wenn man die Entscheidung (für sich) schon getroffen hat. Denn oft übersieht man im Eifer des Gefechts doch etwas – dann auf seinem Standpunkt zu bestehen, finde ich kontraproduktiv gegenüber der Sache. Dafür ist die Voraussetzung, dass andere Menschen sich in meiner Gegenwart wohl genug fühlen, ihre Meinung offen zu äußern und mit mir zu diskutieren. Ich gebe mir seit Jahren (meiner Ansicht nach erfolgreich) Mühe, meinen Freunden und Projektpartnern den Raum für eine gegenteilige Meinung zu bieten, weil ich überzeugt bin, dass man nicht alles selbst reflektieren kann und Anstöße von außen braucht. Idealerweise spielt man sich dabei irgendwann aufeinander ein. Vor ein paar Jahren habe ich in diesem Rahmen beispielsweise das Feedback bekommen, dass man mir, bevor ich den Mund aufmache, nicht ansieht, in welche Richtung meine Meinung gehen wird, und mich daher überhaupt nicht einschätzen kann. Da ich aber gerade im Freundeskreis will, dass meine Freunde mich einschätzen können, versuche ich seitdem, mich offener und dadurch auch allgemein zugänglicher zu verhalten.
  5. Sich selbst vertrauen
    Ein letzter Tipp, den ich an den Leser bringen möchte, ist der, sich selbst zu vertrauen. Bei vielen Entscheidungen, die man nicht oder nur schwer trifft, sind meist auch Ängste im Spiel. Es ist wichtig, dass man sich darüber bewusst ist, wenn man sich aus Angst anders entscheidet, wie man es ohne tun würde. Gegen diese Ängste hilft bei mir oft, rational gegenzusteuern und mir zu überlegen, was der schlimmste Fall wäre, der eintreten könnte. Und die diffuse Existenzangst der Geisteswissenschaftler, man könnte unter der Brücke landen, wird so innerhalb kurzer Zeit zur Erkenntnis, dass man auch in arbeitslosem Zustand im deutschen Sozialsystem eigentlich ganz gut aufgehoben ist und sich zumindest ums reine Überleben keine Sorgen zu machen braucht. Daher habe ich mir auf die letzten besorgten Fragen während der Jobsuche eine Standardreaktion bereitgelegt, um gar nicht erst in Versuchung zu geraten, mich von der Unruhe meiner Gegenüber anstecken zu lassen: Beruhigendes Lächeln mit dem Satz „Ich lebe und ich bin gesund. Der Rest wird sich finden.“

Die berühmte Ausnahme I …

All das funktioniert ein bisschen schlechter, wenn ich Panikattacken kriege, weil akut was schief gegangen ist. Kommt schon immer mal wieder vor, zuletzt bei diesem Artikel, der bereits am 13.10. in der Entwurfsfassung versehentlich online gegangen ist – sorry an alle, die ihn schon in diesem frühen Stadium gelesen haben! Da ich in diesem Moment selbst etwas aus der Fassung war, habe ich meinen Blogpartner Dennis um Rat gefragt. Nach ein bisschen Hin und Her haben wir uns dann auf die Lösung geeinigt, dass ich den Artikel zwischenzeitlich offline nehme, bevor ich ihn in überarbeiteter Form wieder online stelle.

Freunde um Rat fragen ist sowieso immer eine gute Option, allerdings ist wichtig, dass diese sich halbwegs mit dem Thema auskennen und/oder einen als Person sehr gut kennen. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass gut gemeinte Tipps kommen, die einem überhaupt nicht weiterhelfen (vgl. den Abschnitt „Mit skurrilen Tipps umgehen lernen“ im Artikel Du willst was mit Büchern machen? Gute Nacht!). Denn letzten Endes muss man die Verantwortung für das, was man tut, selbst tragen. Natürlich würden wir uns alle öfter gern darum drücken – man denke nur daran, dass zwei oder mehr Leute in ein Restaurant gehen und niemand vorschlagen möchte, an welchen Tisch man sich setzt. Aber bevor man drei Minuten am Restauranteingang den Weg versperrt, sollte man sich lieber ein Herz nehmen und hinsetzen, auch wenn es genau an diesem Tisch ziehen könnte.

… und noch eine Ausnahme II

Eine weitere Situation, in der es anders läuft, gibt es dann, wenn keine konkrete Entscheidung zu treffen ist. Also nicht eine wie die, ob ich jetzt zur Buchmesse fahre oder lieber Geld spare – leider lief es in diesem Jahr auf die Sparvariante raus -, sondern die, wo ich eigentlich hin will in meinem Leben. Ob ich glücklich bin, wie ich mich beruflich entwickeln will usw. Diese „Entscheidungen“ geschehen sehr viel langsamer als die anderen. Zum einen, weil überhaupt die Notwendigkeit, dass ich eine Entscheidung treffen muss, erst viel später sichtbar wird als sonst. Zum anderen sind die Möglichkeiten viel weitreichender als bei „Standard-Entscheidungen“ und überhaupt stellt sich dann auch die Frage nach der Umsetzung, weil man im krassesten Fall aus einem bestehenden System ausbrechen muss und das nicht immer von heute auf morgen machen kann oder will.

Um ein bisschen konkreter zu werden: Das letzte Mal, als ich an dem Punkt war, dass sich jetzt etwas ändern muss, war vor etwa einem halben Jahr. Mein Körper hat stark gegen die damalige Situation rebelliert, ich war oft krank und hatte Probleme, mich zu entspannen. D.h. mir war durchaus bewusst, dass ich etwas verändern sollte, aber wie so oft war es mitten im Chaos oft schwer, an den Rand zu treten und wieder den Überblick zu bekommen. Geholfen hat eine Woche Urlaub in Südfrankreich fast ohne Internet, dafür mit guten Freunden, guter Lektüre und viel Zeit zum Durchatmen und Nachdenken. Danach hatte ich einen groben Plan und konnte mit Freunden darüber reden und mir weitere Ideen holen.

 

Dieser Beitrag ist die Teilnahme an der Blogparade #jetztentscheideich Über Entscheidungen und den Weg dorthin von Ute Blindert auf businessladys.de.

Copyright Beitragsfoto: Shena Tschofen by flickr cc

Warum wir lieber auf Cat Content statt auf SEO setzen

SEO ist eines der beliebtesten Buzz-Words der letzten Jahre. Womöglich etwas zu Unrecht, weil das Konzept dahinter eigentlich ziemlich wichtig ist, aber der Begriff dann doch sehr inflationär verwendet und die Bedeutung bisweilen überschätzt wird. Andreas Mayhöfer hat zu einer interessanten Blogparade zum Thema SEO aufgerufen und stellt die Frage, ob SEO für Blogs eine Notwendigkeit oder gar Zeitverschwendung ist. Ich versuche mal, selbige für „Alles fließt“ zu beantworten.

Unsere Einstellung zu SEO beim Bloggen

Bild einer Tastatur
Bild: Alexander Klaus / Pixelio.de

Vorab: Das Thema steht bei uns nicht im Mittelpunkt. Wir nehmen es mal mehr, mal weniger wahr, haben unsere Statistiken im Blick und probieren auch gerne Sachen aus – das war zuletzt in größerem Umfang der Fall, als bei meiner Online-Marketing-Manager-Weiterbildung das Kapitel SEO dran war. Unser Ziel geht zwar in die Richtug möglichst viele Leser, aber unser Fokus liegt auf der Qualität der Artikel. Und es ist uns eigentlich immer wichtiger, Gehör zu finden und Feedback zu unseren Artikeln zu bekommen als einen besonders optimierten Artikel zu schreiben.

SEO-Tools, die wir verwenden

Was tun wir konkret? Wir haben diverse Sharing-Buttons und sorgen dafür, dass thematisch passende Artikel unter dem Artikel angezeigt werden. Wir haben ein, zwei Geschwindigkeitstools (z.B. Super Cache), die von selbst laufen. Wir bemühen uns, Fotos vor dem Upload bezüglich ihrer Größe zu optimieren und sie möglichst umfassend und eindeutig zu kategorisieren – allerdings ist das leider etwas, das wir beide oft vernachlässigen, wenn wir nicht so viel Zeit haben.

Wie wir unseren Content behandeln

Unseren Content optimieren wir nur in Hinblick auf die inhaltliche Qualität. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, ein Wort öfter in einem Artikel zu verwenden als ich es getan hätte, um den entsprechenden Suchbegriff zu verstärken. Und so aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass Dennis das auch noch nie gemacht hat. Bei Überschriften achten wir darauf, dass sie griffig sind und Spannung erzeugen – wenn sie dann wirklich SEO-optimiert sind, ist das eine schöne Abwechslung, denn ganz viele sind es nicht oder nur ein bisschen. Das hat mit dem oben beschriebenen Anspruch zu tun, dass wir Content liefern, von dem wir selbst überzeugt sind – denn nur den können wir guten Gewissens teilen. Dazu gehört, dass er allgemein weboptimiert (Stichworte: kurze Absätze, Bilder) und gut geschrieben ist, aber wir haben uns noch nie hingesetzt und Wörter gezählt. Würde sich aus meiner Sicht auch einfach nicht richtig anfühlen.

Wie wir unser Blog behandeln

Wir stärken unser Blog SEO-technisch natürlich indirekt, indem wir es allgemein pushen, wo es möglich ist. Konkret heißt das,

  • wir erzählen neuen Bekanntschaften davon,
  • wir teilen unsere Artikel in Sozialen Netzwerken (hauptsächlich Facebook und Twitter),
  • wir legen Wert auf Interaktivität (z.B. mit den Umfragen),
  • wir haben unsere Backlinks im Blick (Stichworte: Teilnahme an Blogparaden, Veranstalten von Blogparaden, Kommentare in fremden Blogs hinterlassen) und
  • wir werten regelmäßig unsere Statistiken aus und prüfen, welche Art von Artikeln Anklang findet.

Das fällt für mich aber alles nicht unter SEO im eigentlichen Sinn, weil es kein größeres Konzept gibt a la „wir möchten auf Seite 1 bei Google unter dem Stichwort ebooks deutschland auftauchen“. Weil das, wie oben beschrieben, nicht unser Anspruch ist – uns geht es hier einerseits um die Möglichkeit der Meinungsäußerung und des Meinungsaustausches und zum anderen ums persönliche Renommee.

SEO-Facts von „Alles fließt“

Ein paar unserer Artikel sind aber doch – ungeplanterweise – zu „SEO-Rennern“ geworden – das sehen wir in unserer Übersicht, mit welchen Suchbegriffen die Leser auf unsere Seite kommen. Bei Suchbegriffen von Menschen, die nicht direkt nach „Alles fließt“, „Dennis Schmolk“ oder „Hanna Hartberger“ suchen, sind ganz weit oben:

Der Vollständigkeit halber sollte man noch erwähnen, dass je nach Definition bereits unser Blogname für viele Nutzer eine Fehlsuche zu unseren Gunsten ist, da wir den Aphorismus beim Philosophen Heraklit geborgt haben. Aber wir sind überzeugt, dass Google mittlerweile herausgefunden hat, dass wir keine getarnten Philosophen sind. (Sieht man von Dennis Redakteurstätigkeit für die Gesellschaft für Kritische Philosophie ab.)

Das Nachwuchsparlament auf den Buchtagen 2013

Vor zwei Jahren war ich zuletzt auf dem Nachwuchsparlament (NWP) gewesen und hatte geurteilt: eine Azubi-Veranstaltung. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Jahr einen ganz anderen Eindruck hatte. Ein kurzes Fazit.

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Noch-Nachwuchssprecher Tony Stubenrauch beim Parlament



Das Nachwuchsparlament 2013 und insbesondere dessen Rahmen – freie Anfahrt, freier Eintritt zu den Buchtagen, freie Unterkunft in Berlin – sehe ich tatsächlich als eine der besten Förderungsmöglichkeiten für den Nachwuchs. Zum AKEP gab es ebenfalls einige Freikarten (auch wenn mir keine davon zuteil wurde) sowie vergünstigte Nachwuchs-Karten. Dieser Umstand veranlasste Steffen Meier, Hilkes Beitrag zu unserer Blogparade, der AKEP und andere  Einrichtungen der Branche seien schwer zu erreichen, mit den Worten zu kommentieren: „Einmischen und Mitmachen erfordert eben auch etwas Eigeninitiative!“

Design Thinking in der Anwendung: Meine Idee zu einem gamifizierten Nachrichenportal.
Design Thinking in der Anwendung: Meine Idee zu einem gamifizierten Nachrichenportal.

Das Rahmenprogramm stimmte ebenfalls: Eine Exkursion diente der Vernetzung im Branchennachwuchs. Ein Workshop bei der AG Generationenmanagement (ja, der Name ist eher wenig sexy) stellte die Methode des Design Thinking im Anwendungsfall vor. Und natürlich konnte man gute Gespräche führen, auch auf dem Mitgliederfest am Donnerstagabend in der Malzfabrik, wo sich auch zu älteren Leuten der Branche ungezwungen Kontakt aufnehmen ließ.

Jana Zawadzki und Lisa Maria Keil (von links)
© Monique Wüstenhagen
Quelle: Börsenblatt.net

Insgesamt hinterließ alles das Gefühl: Man interessiert sich für den Nachwuchs, und es tut sich was. Zum Beispiel auch in Form von Mentoring-Programmen (5 NWP-Teilnehmer bekamen einen etablierten Player zur Seite gestellt), Kräfteaustausch und dem Aufbau einer Nachwuchs-Blogroll. Und auch das Börsenblatt macht mit und stellt die Sonntagsfrage an die neue NWP-Doppelspitze Lisa Maria Keil (22, kein auffindbares Online-Profil) von Osiander und Jana Zawadzki (24) von der Mayerschen.

Positiv fand ich auch, dass ich viel mehr Studenten als noch vor zwei Jahren kennengelernt und erlebt habe. Damals war mein Eindruck, wie schon eingangs erwähnt, dass es vor allen Dingen um Azubis und ihre Probleme ging. Dieses Jahr waren die (ehemaligen) Studenten präsenter.

Und jetzt?

Die Frage bleibt, wie wir die Nachwuchsthemen aktuell halten und Themen integrieren, die man auf einer Nachwuchs-Veranstaltung des Arbeitgeberverbandes einer Branche eher nicht erwarten darf – also z.B. Bezahlung und Beschäftigungsbedingungen.

"Der Buchbranche fehlt der Coolness-Faktor"

Wir haben zu unserer Blogparade Die “Neuen” – Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche eine Reihe (zahlenmäßig und vor allem inhaltlich) erfreulicher Beiträge erhalten. Um das entsprechend zu würdigen, fassen wir hier zusammen, lesen nach und bedanken uns bei allen Teilnehmern und Beiträgern!

Ein schönes Mosaik: Diese Beiträge erntete unsere Blogparade.
Ein schönes Mosaik.

Azubis als Umdenker und Kommunikationsverbesserer

Postwendend nach unserem Aufruf beteiligte sich die künftige Medienkauffrau Anna-Lena Wingerter. Dafür vielen Dank! Anna-Lena hebt als Alleinstellungsmerkmal der Azubis die intime Kenntnis mit dem ausbildenden Haus hervor und plädiert für eine bessere Nutzung dieser Ressource.

Tigerenten 2.0

Frank Krings hat sich entschieden, nicht nur seinen früheren Tigerenten-Artikel für die Blogparade zu recyceln, sondern einen frischen Tipp zu geben: Nachwuchs, biete dem Unternehmen etwas, was es noch nicht hat! Er selbst zeigt sich in den Kommentaren etwas enttäuscht von der geringen Online- und Social-Media-Affinität vieler Nachwuchskräfte.

„Ich lese gerne“ reicht nicht!

Luise Schitteck hat ihr neues (lesenswertes!) Blog gleich genutzt, unserer Blogparade einen Beitrag beizusteuern. Sie moniert, dass Auszubildende, mit denen sie Workshop-Erfahrung gesammelt hat, sehr häufig in den Bereichen eReading und eCommerce unzureichend ausgebildet werden. Die Liebe zum Papier reicht eben einfach nicht.

„Berufsleben ist das, was ihr daraus macht!“

Dagmar Eckhardt alias GeschichtenAgentin hat viele Jahre Erfahrung als Ausbilderin. In ihrem Artikel beleuchtet sie, welche Eigenschaften gute Berufsanfänger haben oder entwickeln sollten: Neugierde, Weitblick, Eigeninitiative. Außerdem berichtet sie, welche Fortbildungen und Erfahrungen ihr besonders geholfen haben.

„Und was wird morgen aus uns?“

Hilke-Gesa Bußmann beklagt, dass der digitale Wandel zu häufig gar nicht oder ohne den Nachwuchs passiert. Sie moniert außerdem, dass Nachwüchsler vor dem Mitmischen in etablierten Organisationen wie dem AKEP viele Hürden überwinden müssen. Hilke wünscht sich ein stimmiges Bild der Buchbranche, zusammengesetzt aus Nachwuchs und alten Hasen.

Eine Kritik und Vision für junge Verleger

Charlotte Reimann berichtet als JVM-Städtegruppensprecherin ähnliches wie Frank Krings: Der Nachwuchs hat noch zu viele Vorbehalte gegenüber sozialen Medien und verkennt insbesondere deren Chancen, an etablierten Branchenstrukturen zu rütteln. Zur besseren Vernetzung und Auffindbarkeit von Buch(nachwuchs)-Blogs schlägt sie weiterhin vor, „1) eine Buchbranchen-Bloggergruppe zu gründen, die sich gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite steht, und 2) auf der JVM-Website ein Blogroll mit allen Nachwuchsbloggern einzurichten, um die Wahrnehmung bestehender Blogs zu verbessern“.

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“

Last but not least: Mit spannenden und zitierwürdigen Ansichten beehrte uns auch Steffen Meier, der gefühlt drei Minuten vor der Deadline seinen Beitrag einreichte. Warum fehlt es der Branche an Coolness? Warum beweist sie keine Kreativität in den Arbeitsmodellen und -bedingungen, gerade für die viel vertretenen Frauen? Kurz: Was hat die und was hätte die Branche ihrem Nachwuchs zu bieten, wenn es nicht Geld ist?

Praktikum – Praktikum – Volo – Assistenz?

Keinen eigentlichen Beitrag, sondern eine kommentierende Zusammenfassung liefert uns Alena Dausacker von type:area. Sie greift Steffen Meiers These von der Un-Coolness der Branche auf und führt sie u.a. auf verkrustete universitäre Strukturen zurück. Und sie spricht einen wichtigen Punkt an: „Es kann nicht sein, dass man für ein Praktikum in der Branche bereits ein Praktikum in der Branche braucht – das widerspricht dem genuinen Sinn eines Praktikums.“

Die Zuspätgekommenen

Aufgrund vereinzelter Nachfragen entschlossen wir uns zum Ablauf der eigentlichen Deadline, noch eine „Nachzüglerphase“ einzuräumen.

Im Curriculum des Nachwuchses muss „Gender“ enthalten sein

Darüber sind wir froh, denn so erreichte uns noch Frauke Ehlers Beitrag „Ein Curriculum mit Gender-Perspektive“. Frauke knüpft an Steffens Überlegungen zur „weiblichen Branche“ an und stellt vor, was die BücherFrauen auf diesem Gebiet leisten.

Es ist schwierig, wahrgenommen zu werden

Jakob Jochmann ist neu in der Buchbranche – allerdings kein Nachwuchs, sondern ein Quereinsteiger: „Mir selbst geht es als Unternehmer mit eigenem Kapital (ich finanziere mich mit angespartem Geld aus meiner Zeit bei einer Unternehmensberatung) natürlich etwas anders als dem Nachwuchs, der sich erst noch um bezahlte Stellen oder gar unbezahlte Praktika balgen muss. Meine Probleme sind eher, als potentieller Geschäftspartner überhaupt von den Alteingesessenen wahrgenommen zu werden und Verständnis für meine neue Perspektive zu gewinnen.“

Fazit

Wir haben bekommen, was wir wollten: Einen guten Überblick und viele Einblicke in die Situation von Leuten, die in der Branche Fuß fassen wollen. Zwischenzeitlich tagte ein Nachwuchsparlament und wählte eine neue Doppelspitze. Das heißt: Es bleibt spannend. Wir danken allen Teilnehmern und Lesern und freuen uns schon auf die nächste Blogparade!

Facebook erfüllt 7 Funktionen. Mindestens.

„Lohnen sich FB und Twitter?“, fragt Martin Grünstäudl in seiner aktuellen Blogparade. Ein kleiner, thesenartiger Beitrag.

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Facebook steht ganz oben bei den Quellen, über die Leser alles-fliesst.com finden. Aufmerksamkeitseffekt: Check!

These: Klar bringen Social Networks etwas. Twitter, Facebook, Xing und LinkedIn sind spezialisierte Tools für Dialoge und Kommunikationen. Und als solche funktionieren sie.

These: Social Networks bringen niemandem etwas außer ihren Gründern, Marketingfritzen und den Medienforschern, die sie in langen Abhandlungen an der Nutzerperspektive vorbei analysieren. Und wo liegt jetzt die Wahrheit? Irgendwo dazwischen? Naja. Man könnte auch sagen: Der Zweck, zu dem man soziale Netzwerke als Mittel nutzt, differiert. Und daher auch die Verwendung. Da wären zum Beispiel:

  1. Aufmerksamkeitsheische. Privat in Form von Unterwäsche-Postings, Jammerei, Troll-Beiträgen, Essens-Fotos. Professionell als Unternehmensmitteilungen und Werbung. Grundidee: Ich posaune an alle hinaus, was mich gerade beschäftigt oder was mich zu etwas Besonderem macht.
  2. Newsstream. Man hält alle, die es interessiert (oder auch nicht) auf dem Laufenden, was gerade äußerlich passiert. Die Katze hat geworfen (oder die Nachbarin), das Restaurant gegenüber bietet günstige Pizza (aber mit Schreibfehler auf der Angebotstafel), Twitter ist down, der Support von Unternehmen XY stinkt.
  3. Recherche. In der Extremform bekannt als „Cyberstalking“, ansonsten eine nützliche Technik, um Informationen über Personen und Sachverhalte zu erhalten.
  4. Information. In manchen Bereichen ersetzen Facebook-Gruppen und vor allem Twitter-Listen mittlerweile meinen Feed-Reader. Das ist auch gut so, weil mein präferierter Reader ja demnächst die Schotten dicht machen wird …
  5. Unterhaltung. Man kann unendlich auf Networks surfen und wird immer etwas Spannendes oder Lustiges entdecken. Das ist zwar nicht der Gipfel der Produktivität, aber die Netzwerke helfen dabei, Zeit zu strukturieren, wie das ein Transaktionsanalytiker ausdrücken würde.
  6. Kommunikation. Man kann mit den Leuten reden. Danke, Captain Obvious. Allerdings wird das immer schwerer. Darum üben gerade ja auch die Messenger einen gewissen Druck auf die Networks aus.
  7. „Networking“. Von der Kommunikationsfunktion zu unterscheiden ist das berufliche und private Freundesammeln, das euphemistisch als „Networking“ bezeichnet wird.

Fazit: Klar funktionieren Social Networks. Mindestens siebenfältig. Und sie sind in Arbeits- und Privatleben schon alleine deswegen unverzichtbar geworden, weil sie helfen, Zeit herumzubringen.

Die "Neuen" – von Buchcamp zu Blogparade

Sie sind jung und engagiert – gebt ihnen einen gutbezahlten Job, sagen die einen. Wir können uns das nicht leisten, außerdem suchen wir sowieso Leute mit anderen Qualifikationen – sagen die anderen. Und schon sind wir wieder mitten im Grabenkampf. Geht das auch anders?

Intensiver Meinungsaustausch auf dem Buchcamp

Zeichnung von Nicole Lücking über die Session
Nicole Lücking (www.poasworld.de) über den Grundgedanken der Session.

Es geht um die Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche. Wie in meinem Buchcamp-Rückblick angekündigt, greife ich das Thema nochmal ausführlich auf. In der Buchcamp-Session des Buchbranchenbande-Teams ging es zuerst um die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich in diesem Gebiet. Grund für die Session war u.a., dass Kathrin und Karin eingeladen sind, auf dem Jahreskongress vom Hauptverband des österreichischen Buchhandels über genau dieses Thema zu sprechen. Im Zuge der Vorbereitungen wollten sie ein breit gefächertes Meinungsspektrum einholen und haben das angesichts diskussionsoffener Teilnehmer auch bekommen. Ein Teil der Statements wurde auch als Videobotschaft mitgenommen.

Zu wenig Verantwortung? Zu viel Verantwortung?

Zeichnung von Nicole Lücking über die Session
Nicole Lücking (www.poasworld.de) hat ein Statement der Diskussion festgehalten.

Aber worüber wurde denn jetzt genau geredet? Zum Beispiel darüber, dass es in Deutschland mit der grundsätzlichen Nachwuchsförderung gar nicht so schlecht aussieht (Stichwort Nachwuchsparlament), jedenfalls im Vergleich zu Österreich, wo es derartige Veranstaltungen überhaupt nicht gibt. Es gab aber auch harsche Kritik, nicht nur zum Thema Bezahlung, sondern auch dazu, dass der Nachwuchs oft wenig geschätzt wird, obwohl sein Digital-Können oft das seiner Kollegen klar übersteigt. Oder umgekehrt, dass allein aufgrund des Alters und privater Erfahrungen angenommen wird, dass man problemlos das Social Media schmeißen könne.

Immer mehr Wortmeldungen – und oft nicht positiv …

In den letzten Jahren ist ein Bewusstsein für die Arbeitsbedingungen der Einsteiger entstanden. Ich greife nur mal drei der letzten Artikel zu diesem Thema heraus:

Was auch immer man von den Artikeln halten mag, es ist wichtig, dass das Thema diskutiert wird. Denn wenn ich mit Einsteigern der Buchbranche spreche, merke ich, wie hoch der Gesprächsbedarf ist.

Blogparade zum Nachwuchs

Wir – Dennis und ich – wollen aber noch mehr Meinungen! Und starten zu diesem Zweck eine Blogparade mit dem Thema

Die „Neuen“ – Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche

Wir suchen ehrliche Beiträge – ob sachlich oder polemisch, ob wütend oder enthusiastisch, ob Analyse oder Erfahrungsbericht. Wichtig ist uns, dass sich alle zu Wort melden, der Nachwuchs ebenso wie die „Angekommenen“. Wir finden, dass bei diesem Thema oft zu wenig miteinander geredet wird und möchten mit dieser Blogparade ein Verständnis für die verschiedenen Positionen schaffen. Daher rufen wir auf, bis zum 9. Juni ganz viele Blogbeiträge zu diesem Thema zu schreiben und uns darüber zu informieren. Wer Inspiration braucht, kann sich gern an uns wenden, wir stellen dann unsere Liste mit den Artikelvorschlägen zur Verfügung. Wir freuen uns auf eure Beiträge! Übrigens: Manchmal funktionieren Trackbacks nicht, also hinterlasst uns doch bitte einen Kommentar, damit wir euren Artikel in die Sammlung aufnehmen können.

Bisherige Beiträge:

Und die Nachzügler:

  • Ein Curriculum mit Gender-Perspektive von Frauke Ehlers