Was ihr euch wünscht – Ein Rückblick auf unsere Leserwünsche-Umfrage

Vielen Dank an alle, die sich in den letzten vier Wochen an unserer Umfrage zum Thema „Was wünscht ihr euch von Alles fließt?“ beteiligt haben! Das Ergebnis war an einigen Stellen recht eindeutig: „Mehr Meinung!“ ist gefordert (9 Stimmen), ebenso wie „Mehr Analysen!“(7 Stimmen) und „Mehr Artikelreihen“ (5 Stimmen).

Leichte Korrektur: Eindeutiger Gewinner ist die „Sonstiges“-Kategorie (12 Stimmen), allerdings haben nur 2 der 12 Leser auch kommentiert, was sie ansonsten wollen. D.h. wenn ihr uns nicht auf anderem Weg eure Verbesserungsvorschläge mitteilt, wird es uns schwer fallen sie umzusetzen.

Wir werden uns zukünftig verstärkt nach euren Wünschen richten, v.a. wenn mehrere Formate in Frage kommen. Ihr braucht euch aber keine Gedanken machen, dass wir uns jetzt irgendwelche wackligen Gedankengänge aus den Fingern saugen, nur um einen Meinungsartikel veröffentlichen zu können.

Selbstverständlich sind wir auch nach dieser Umfrage immer offen für eure Vorschläge. Wenn ihr Ideen für weitere Formate oder Umfragen oder Artikel oder … habt, schreibt uns – wir freuen uns über eure Nachrichten!

Bücher, die nicht gefallen, sind anstrengend – Readgeek II

Hier ist der zweite Teil des Interviews mit Uwe Pilz, dem 35-jährigen Initiator der Plattform Readgeek, die Lesern Bücher empfehlen möchte, die ihnen gefallen. Den ersten Teil des Interviews gibt’s hier.

Was genau ist das Geschäftsmodell? Ihr macht damit ja Geld, oder? Und was sagt der Datenschutz …?

Der ursprüngliche Gedanke war in der Tat mal kein Geld. Vielmehr habe ich mich über schlechte Bücher geärgert. Zudem fand ich es sehr traurig, dass die Leute um mich herum so viel fernsehen und Lesen als zu anstrengend empfinden. Dabei sind Bücher ja nicht per se anstrengend, sondern nur solche, die einen nicht zu fesseln vermögen. Da setzt ja Readgeek an.

Davon kann natürlich noch niemand leben, also habe ich mit Amazon ein Abkommen geschlossen, sodass wir pro vermitteltem Buch eine Provision bekommen. Wenn also jemand auf den Kaufen-Knopf auf Readgeek drückt, weiß der Buchhändler, dass die Person von Readgeek kommt. Das reicht zwar im Moment noch nicht mal für die Servermiete, aber die Benutzerzahl wächst schneller als wir es gedacht hätten. Das freut uns natürlich.

Screenshot der Startseite von Readgeek eines eingeloggten Nutzers.
Übersichtsseite eines eingeloggten Nutzers.

In unserer Datenschutzrichtlinie ist festgeschrieben, dass wir personenbezogene Nutzerdaten auf keinen Fall an Dritte weitergeben. Alle Angaben und selbst die Buchbewertungen lassen sich zudem vor den Blicken anderer schützen, wenn man das möchte. Man kann also auch völlig anonym teilnehmen und muss überhaupt keine Informationen über sich preisgeben. Ich persönlich glaube aber, es macht mehr Spaß, wenn man sich mit anderen vernetzt, um sich zusätzliche Leseideen zu holen.

Wie gut deckt Readgeek Special-Interest-Gebiete ab?

Das kommt sicher darauf an, wie speziell das Interessengebiet ist. Wir glauben, wir sind bereits ziemlich gut, und wenn die Vorschläge mal nicht den Erwartungen entsprechen sollten, lohnt es später nochmal vorbeizukommen, da die Prognosen mit steigender Nutzerzahl immer besser werden.

Wie sind die ersten (Nutzer-)Reaktionen?

Überaus positiv. Viele scheinen so eine Seite vermisst zu haben. Das motiviert ungemein. Außerdem helfen viele mit Berichten die Kinderkrankheiten loszuwerden, die bei einem solchen Projekt unweigerlich auftreten. [Hier muss man ergänzen, dass die Anmerkungen der Nutzer wirklich ernst genommen werden. Genau wie vor einem Jahr reicht es, wenn ich im Gespräch mit Uwe kurz erwähne, dass ich xy noch nicht so gut finde, und zwei Tage später ist es geändert.]

Foto von Grafiker Viktor Nübel
Viktor Nübel ist bei Readgeek für die Grafik und alles Visuelle zuständig

Wie viele Bücher sind momentan vorhanden?

Zur Zeit sind etwa 2,5 Millionen Bücher in unserer Datenbank.

Was sind deine nächsten Ziele mit Readgeek?

Als Nächstes arbeiten wir daran, Mitgliedern zu ermöglichen, nicht vorhandene Bücher ins System zu geben und Daten zu korrigieren bzw. zu erweitern. Außerdem gilt es, neben Amazon auch andere Buchversender und, je nach Möglichkeit, Bibliotheken zu verlinken. Auch arbeiten wir an einer Suchfunktion nach Themen und Inhalten, deren Suchergebnisse dann sogleich nach der Prognose sortiert werden können. Denkbar wäre dann z.B. vor einem Spanienurlaub nach Krimis, die in Barcelona handeln, zu suchen, um die passende Lektüre in der Reisetasche zu haben.

Lesen, was einem gefällt – Readgeek I

Vor fast einem Jahr gab es in Leander Wattigs Interviewreihe die spannende Vorstellung von Uwe Pilz und seinem Portal Readgeek. Readgeek versucht, in einem Satz gesagt, Bücher zu finden, die nach dem Geschmack eines Lesers sind. Nun findet Uwe die Plattform reif genug, um mir die Fragen, die ich damals schon hatte, zu beantworten – vielen Dank dafür!

Wichtigste Frage zuerst: Hat die Eule in eurem Logo eine besondere Bedeutung? Und liest sie ein Buch oder ein E-Book?

Logo ReadgeekEulen stehen ja für Weisheit und Belesenheit. Bei uns steht die Eule für jeden einzelnen Leser und jede einzelne Leserin auf Readgeek. Wir haben also viele kleine weise Eulen, die alle zusammen erst die Webseite ermöglichen, denn ohne deren Leseerfahrungen und Buchbewertungen wäre keine Vorhersage oder Buchempfehlung möglich.

Ob sie jedoch ein E-Book oder herkömmliches Buch liest, das ist ihr glaube ich egal – solange es denn ein gutes Buch ist.

Warum ist dein Konzept besser als Amazons Empfehlungssystem, Goodreads etc?

Die Konzepte von Amazon und Goodreads unterscheiden sich recht grundlegend. Während unsere Methode die Vorhersage beliebiger Bücher erlaubt, bekommt man bei den anderen beiden lediglich Buchvorschläge, die ähnlich zu denen sind, die man bereits gelesen hat – Amazon stützt sich sogar zum Teil nur auf die Käufe ohne zu wissen, ob das Buch überhaupt gefiel.

Foto von Uwe Pilz
Uwe Pilz

Das fanden wir unzureichend, weil der Leser so in einem Themenkomplex stecken bleibt und all die Bücher verpasst, die vielleicht noch viel spannender wären, er sich aber einfach noch nicht vorstellen kann. Unser Anspruch ist es gerade vom Mainstream weg zu führen – hin zu den besten Büchern und nicht zwingend hin zu den durchschnittlich beliebtesten.

Hinzu kommt, dass Goodreads vor kurzem von Amazon aufgekauft wurde, und Amazon ja auch immer stärker als Verlag in Erscheinung tritt. Das könnte über kurz oder lang zu Interessenkonflikten führen, welche Bücher empfohlen werden. Readgeek dagegen ist verlagsunabhängig.

Wer ist die Zielgruppe?

Readgeek kann Aussagen über Vorlieben bei der „schönen Literatur“ machen. Also alles, was unterhält, inklusive Biografien, und selbst Comics. Voraussetzung ist, dass schon einige Bücher gelesen wurden und die Bewertungen auf www.readgeek.com eingetragen werden. Wer dagegen Auskunft über Fachliteratur haben möchte, wird in der Bibliothek oder im Fachbuchladen ziemlich sicher besser beraten.

Ob dabei jemand drei Bücher in der Woche oder im Jahr liest, spielt keine Rolle. Genauso wenig das Alter oder die Herkunft. Zur Zeit ist die Webseite auf Deutsch und Englisch verfügbar. Spanisch und Französisch sollen folgen. Buchtitel sind in sehr vielen Sprachen verfügbar, wobei die Vollständigkeit je nach Popularität variiert. Readgeek ist also für nahezu jeden nutzbar, der zumindest eine der beiden Seitensprachen versteht.

Den zweiten Teil des Interviews gibt’s morgen.

Mein Feierabend gehört mir! – Ergebnisse eines Micro-Barcamps zur schönen neuen Arbeitswelt

Foto von Gräsern
Beim Barcamp umgeben von Natur. © Hanna Hartberger

Auch dieses Jahr haben wir wieder ein Barcamp im Freundeskreis veranstaltet, von uns liebevoll Prackenbach-Camp genannt. Im Gegensatz zum Vorjahr haben wir das Barcamp-Prinzip nicht ganz eingehalten, weil wir uns schon zwei Wochen zuvor auf die Sessions geeinigt hatten – was aber daran lag, dass ein Teil unserer Themen der Vorbereitung bedurfte und wir (mit mir waren wir zu fünft) gut genug vernetzt sind, um trotzdem entsprechende Diskussion und Abstimmung sicherzustellen.

Es gibt viele Arbeitswelten

Eine der Sessions drehte sich um die moderne Arbeitswelt. Wir haben festgestellt, dass wahre Welten zwischen den Arbeitsbedingungen in verschiedenen Unternehmen liegen – wo das Start-up selbstverständlich Laptops für immer und überall zur Verfügung stellt, hat das etablierte Unternehmen bereits Probleme damit, die Arbeitszeiterfassung flexibler zu gestalten.

Foto eines Bahnsteigs
Unterwegs. © Hanna Hartberger

Interessanter Punkt: Viele Arbeitnehmer wollen aber auch überhaupt nicht, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben aufgeweicht werden – und das werden sie mit einem Laptop, der überall hin mitgenommen wird, oder privater Nutzung von Sozialen Netzwerken in der Arbeitszeit unweigerlich. Vor ein paar Monaten wurde in diesem Zusammenhang auch ein Plädoyer veröffentlicht, Zugfahrten zur Inspiration und Erholung und nicht fürs gehetzte Arbeiten zu verwenden.

Keine Vermischung von Arbeit und Freizeit

Am wichtigsten ist meiner Meinung nach die Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit. Ob das jetzt dadurch geschieht, dass der geschäftliche Social-Media-Account am Wochenende eben im Wochenende ist, dass nach Feierabend keine Geschäftsmails mehr beantwortet werden (können/müssen/dürfen) oder dass man seine 40-Stunden-Woche einhält, ist abhängig von Mensch und Unternehmen. Ohne geht aber nicht. Leider bleibt vor lauter Technikbegeisterung dieser Aspekt oft genug auf der Strecke – es dauert mit dem tollen Tablet ja nur fünf Minuten, abends mal schnell die Mails zu kontrollieren. Die Unternehmen finden das gut, Identifikation und Einsatz müssen heutzutage schließlich stimmen. Dass etwas auf der Strecke bleibt, merkt man oft erst, wenn es zu spät ist.

Wie sind eure Meinungen und Erfahrungen zu dem Thema?

Die Gretchenfrage

Guter Content ist wichtig, darin sind sich alle einig. Die Gretchenfrage der Neuen Medien scheint vielmehr zu lauten: Was ist denn guter Content?

t3n hat sich dieser Frage gewidmet und kommt auf fünf Erkennungszeichen (grau hinterlegt):

  • Neutral verwendbarer Informationsgehalt

Jein. Wenn, dann muss er auch als neutraler Informationsgehalt seine Daseinsberechtigung haben, siehe nächster Punkt.

  • Nutzwert für die Zielgruppe

Wichtiger Punkt. Nutzwert muss kein Nutzen im eigentlichen Sinn sein, die Erzeugung von Spaß oder Sympathie ist auch okay, aber irgendwas davon muss es geben. Idealerweise wird beim Nutzer ein positives Gefühl erzeugt, diesen Content konsumiert zu haben.

  • Ausreichende Informationsmenge

Ja, unbedingt, ABER auf keinen Fall zu viel davon. Jedenfalls nicht dort, wo die Informationen nichts zu suchen haben. Auf Facebook möchte ich kurze und übersichtliche Posts lesen, Romane haben dort nichts verloren.

  • Glaubhafte Quellen

Oft schwierig heutzutage, aber nichtsdestotrotz etwas, worum man sich bemühen sollte, Stichwort Hoaxes.

  • Bequem aufbereitete Informationen

Vgl. Erkenntnis Nummer 3: Richtige Informationsmenge für richtiges Medium und bitte auf den Punkt gebracht. Die Aufmerksamkeitsspanne im Internet ist meist ziemlich eng und alles, was nicht frühzeitig überzeugt, wird gar nicht erst zu Ende gelesen.

Wofür welche Art von Content gut ist

Nach diesen Weisheiten gibt’s auch noch eine Infografik zu dem Thema, in der es um konkrete Content-Formen geht. Den meisten Aufwand für Erzeuger und Nutzer verursachen interaktive Games, am wenigsten Social Media.

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Quelle: https://t3n.de/news/marketing-content-king-450831/

 

Wer mag, bezahlt

Das Blog techdirt.com berichtet in einem Artikel über seine eBook-Verkäufe. Die Bezahlung ist freiwillig, trotzdem bezahlt etwa die Hälfte der Nutzer durchschnittlich 4,95$. Hier gibt’s die zugehörige Infografik:

Freiwillig bezahlen

Das Modell ist sympathisch: Jeder zahlt, so viel er möchte, und wenn er nicht möchte, zahlt er eben nicht. Eigentlich ein Modell, das man ruhig öfter verwenden könnte. Natürlich besteht immer ein Risiko, keine oder viel zu wenig Bezahlung zu erhalten, aber wenn ein Projekt/ein Unternehmen/eine Marke genug etabliert ist, sehe ich kein Problem. Die meisten Leute haben in ihrem Wertesystem durchaus die Prämisse, dass Leistung Geld kostet. Und wenn sie eine gute (!) Leistung bekommen, zahlen sie gern dafür.

Verbindung aufbauen

Selbst wenn sie nur wenig Geld haben. Ich erinnere mich an ein Studententheater, das den Eintrittspreis freiwillig gehalten hat: Fast jeder hat nach der Aufführung – obwohl selbst Student und in vielen Fällen knapp bei Kasse – etwas beigesteuert. Möglicherweise macht man mit diesem System insgesamt weniger Umsatz als mit festgesetzten Standardpreisen. Dafür kann man aber mit Käufern rechnen, die diese Art des Bezahlsystems schätzen und dadurch eine Verbindung zum Unternehmen aufbauen. Und genau das ist es ja, worauf es heutzutage ankommt.

Was ist los in Zamonien?

Die aktuellste Zamonien-Website: der-schrecksenmeister.de. (Achtung, Flash und Sound!)

Ich bin großer Liebhaber des Kontinents Zamonien von Walter Moers. Ich verbringe dort gerne einmal einen kleinen Urlaub oder gucke nur kurz nach den neuesten Entwicklungen. Ich liebe es, mich in Zamonien aufzuhalten, und ich habe auch selbst schon User Generated Content zu diesem Erzählkosmos beigetragen.

Die Frage, die ich mir immer wieder stelle: Warum wird es mir nicht erlaubt, mehr Zeit in Zamonien zu verbringen? Zamonien wird nicht transmedial erzählt, aber um einen Erzählkosmos mit richtigem Kanon handelt es sich dennoch, wie spätestens das nun erschienene Out-of-Cosmos-Lexikon „Zamonien“ beweist.

Zur Transmedialität fehlen Interaktion und weitere Kanäle, etwa Videos (abgesehen von alten „Käpt’n Blaubär“-Episoden). Aber Zamonien ist ein Erzählkosmos, verstreut über diverse Bücher, ein Musical, von Nutzern generierte Websites, eine Zeitung. Warum erwähne ich nur nutzergenerierte Seiten? Weil alle offiziellen Seiten (und vor allem Communitys) mittlerweile eingestampft oder in die Hände der Fans übergegangen sind:

Die Zamonien-Seite

Im Jahr 2000 gründete der Eichborn-Verlag zu Marketingzwecken die Seite „zamonien.de“ (Informationen über den „Kontinent“, ein Forum, ein Gästezimmer), die bis zum 10. Dezember 2007 existierte und vom Eichborn Verlag unterhalten wurde (anders als die Nachtschule). Da der Piper Verlag auch an solchem Marketing kein Interesse hat, wurden auf der Seite bis heute nur die zwei beim Eichborn-Verlag erschienenen Zamonien-Bücher beworben und seit dem Verlagswechsel ist abgesehen von den Gastbeiträgen in Forum und Gästebuch kein aktueller Beitrag mehr geleistet worden. Mittlerweile wurde die Seite in eine Weiterleitung auf den allgemeinen Verlagsblog umgewandelt (wie viele andere unaktuelle Bewerbungsseiten des Eichbornverlags auch).

Die Nachtschule

Nach dem Erfolg von Walter Moers‘ Roman „Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ wurde im Jahr 2000 die auch im Roman vorkommende Nachtschule als Ergänzung zur Zamonien-Seite vom Eichborn-Verlag im Internet gegründet. […] Als Nachtschüler kann man Hausaufgaben bewältigen, chatten (in der „Raucherecke“) oder in einem Forum (der „Dunkelkammer“) diskutieren. […] Als Walter Moers im Jahr 2003 den Verlag wechselte, verlor Eichborn das Interesse an der Nachtschule. Um das Angebot weiterhin zu erhalten, gründeten die Nachtschüler den Nachtschulverein und unterhalten die Nachtschule seitdem selbst.

(Wikipedia, Hervorhebungen von mir.)

Außerdem gibt es noch ein Zamonien-Wiki – natürlich wiederum ohne verlegerische Unterstützung, als reines Fan-Projekt.

Ich verstehe wie gesagt nicht, warum mir die Möglichkeit nicht gegeben wird, mehr Zeit mit Zamonien (und damit Verlagsprodukten) zu verbringen. Ich bin gerne bereit, dafür zu bezahlen – ich habe bislang alle Romane erworben, außer dem Labyrinth der Träumenden Bücher, das ich bei einem Freund las und zu enttäuscht war, um es meiner Sammlung hinzuzufügen.

Was ich mir erwarten würde: Mehr Publikationen rund um die Welt. Das oben erwähnte Lexikon ist ein guter Anfang, ich hoffe, davon kommt mehr. Schöne, runde Artikel, die Autorin Anja Dollinger ganz im Stil Walter Moers‘ hält und die Erzählwelt zusammenfasst und bereichert. Walter Moers oder der Knaus Verlag dürften mich aber auch gerne mit einem Rollenspielsystem, einem Computerspiel (von mir aus einem Browsergame), einem ARG, einem Brett- oder Kartenspiel, oder etwas ganz anderem unterhalten. Es wird Zeit, Leute! Knüpft an die Aktivitäten von Eichborn an.

Roboter als Konkurrenz für Autoren?

Wie viel Kreativität braucht man, um einen Text zu schreiben, der gern gelesen wird, oder um ein Foto zu schießen, das gern verwendet wird? Diesen Fragen geht Folge Nr. 50 des Elektrischen Reporters nach und landet neben altbekannten Erkenntnissen zu Microstock-Fotografie beim Roboter-Schreiben. In Amerika gibt es bereits mehrere Agenturen, die Sportberichte per Roboter erstellen lassen und anschließend nur noch kurz verbessern – zweifelsohne eine große Zeitersparnis. Zwar fehlt das kreative Element, weshalb sich die Süddeutsche am Ende des Beitrags für den Qualitätsjournalismus ausgesprochen hat, aber angesichts der technischen Entwicklungen ist auch das möglicherweise nur noch eine Frage der Zeit.

Ein Schema für alles

Wenn diese Technologie wirklich gut weiterentwickelt wird, dann müssen sich die Verlage in Zukunft keine Gedanken mehr über Self-Publishing machen, sondern ihre Autoren über die Konkurrenz durch Roboter-Autoren. Sicher nicht für die großen literarischen Werke, aber durchaus für 08/15-Liebes- oder Fantasyromane, die man bereits heute in Massen anbietet und die alle nach einem Schema funktionieren. Eine ähnliche Entwicklung sieht man bereits in der Fotografie: Sehr viele Fotografen, die aufgrund technischen Basiswissens und ausgefeilter Bildsoftware gute Fotos machen können, sind eine immer stärkere Konkurrenz für wenige Top-Fotografen. Warum sollte es nicht auch beim Bücher schreiben dazu kommen?

Zukunftsmusik

Literatur ist ein komplexes Feld – wir haben also noch einige Jahre, um uns mit derartigen Gedanken anzufreunden oder auch nicht. Aber vielleicht wird das 21. Jahrhundert auch als das Jahrhundert der „Underdogs“, die allein aufgrund technischer Möglichkeiten Weltruhm erlangen konnten, in die Geschichte eingehen.

Facebook: Was alles nervt

Lifehacker, eine Produktivitätsseite, fragt seine Leser: „What Are Your Biggest Facebook Problems and Annoyances?“ Zu den wichtigsten, drängendsten oder skurrilsten Problemen soll es Antworten und Abhilfe geben. Schon die Problemschilderungen sind sehr interessant zu lesen, etwa:

Facebook’s feed algorithm is horrid, and the „Most Recent“ sorting strategy isn’t really what it claims to be. I wish there was a firm way to opt out of their algorithm and go back to the way it used to be. I’m currently using a third party social messenger (Trillian) to circumvent their algorithm.

Und ganz allgemein nervt natürlich die Überflutung mit Inhalten, die durch die angebotenen Filterfunktionen in meiner Wahrnehmung nur schlimmer geworden sind. (Ich bereue schon, Leute als „enge Freunde“ markiert zu haben, deren Updates ich unbedingt haben will …) Zum „Oversharing“ in mehrerlei Hinsicht eine nette Infographik:

PS: Ja, ich bin visual.ly-süchtig. Stories, die anhand von Graphiken und Daten erzählt werden, sind ungemein spannend.