Sie sind jung und engagiert – gebt ihnen einen gutbezahlten Job, sagen die einen. Wir können uns das nicht leisten, außerdem suchen wir sowieso Leute mit anderen Qualifikationen – sagen die anderen. Und schon sind wir wieder mitten im Grabenkampf. Geht das auch anders?
Intensiver Meinungsaustausch auf dem Buchcamp
Es geht um die Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche. Wie in meinem Buchcamp-Rückblick angekündigt, greife ich das Thema nochmal ausführlich auf. In der Buchcamp-Session des Buchbranchenbande-Teams ging es zuerst um die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich in diesem Gebiet. Grund für die Session war u.a., dass Kathrin und Karin eingeladen sind, auf dem Jahreskongress vom Hauptverband des österreichischen Buchhandels über genau dieses Thema zu sprechen. Im Zuge der Vorbereitungen wollten sie ein breit gefächertes Meinungsspektrum einholen und haben das angesichts diskussionsoffener Teilnehmer auch bekommen. Ein Teil der Statements wurde auch als Videobotschaft mitgenommen.
Zu wenig Verantwortung? Zu viel Verantwortung?
Aber worüber wurde denn jetzt genau geredet? Zum Beispiel darüber, dass es in Deutschland mit der grundsätzlichen Nachwuchsförderung gar nicht so schlecht aussieht (Stichwort Nachwuchsparlament), jedenfalls im Vergleich zu Österreich, wo es derartige Veranstaltungen überhaupt nicht gibt. Es gab aber auch harsche Kritik, nicht nur zum Thema Bezahlung, sondern auch dazu, dass der Nachwuchs oft wenig geschätzt wird, obwohl sein Digital-Können oft das seiner Kollegen klar übersteigt. Oder umgekehrt, dass allein aufgrund des Alters und privater Erfahrungen angenommen wird, dass man problemlos das Social Media schmeißen könne.
Immer mehr Wortmeldungen – und oft nicht positiv …
In den letzten Jahren ist ein Bewusstsein für die Arbeitsbedingungen der Einsteiger entstanden. Ich greife nur mal drei der letzten Artikel zu diesem Thema heraus:
- Steffen Szary: Einer macht’s bestimmt – oder: wie die Literaturbranche ihren Nachwuchs vergrault
- Regine Bruns: High Potentials als Hilfskräfte
- Tea Herovic: „Was Sie suchen, steht direkt vor Ihnen“
Was auch immer man von den Artikeln halten mag, es ist wichtig, dass das Thema diskutiert wird. Denn wenn ich mit Einsteigern der Buchbranche spreche, merke ich, wie hoch der Gesprächsbedarf ist.
Blogparade zum Nachwuchs
Wir – Dennis und ich – wollen aber noch mehr Meinungen! Und starten zu diesem Zweck eine Blogparade mit dem Thema
Die „Neuen“ – Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche
Wir suchen ehrliche Beiträge – ob sachlich oder polemisch, ob wütend oder enthusiastisch, ob Analyse oder Erfahrungsbericht. Wichtig ist uns, dass sich alle zu Wort melden, der Nachwuchs ebenso wie die „Angekommenen“. Wir finden, dass bei diesem Thema oft zu wenig miteinander geredet wird und möchten mit dieser Blogparade ein Verständnis für die verschiedenen Positionen schaffen. Daher rufen wir auf, bis zum 9. Juni ganz viele Blogbeiträge zu diesem Thema zu schreiben und uns darüber zu informieren. Wer Inspiration braucht, kann sich gern an uns wenden, wir stellen dann unsere Liste mit den Artikelvorschlägen zur Verfügung. Wir freuen uns auf eure Beiträge! Übrigens: Manchmal funktionieren Trackbacks nicht, also hinterlasst uns doch bitte einen Kommentar, damit wir euren Artikel in die Sammlung aufnehmen können.
Bisherige Beiträge:
- Azubis als Umdenker und Kommunikationsverbesserer beim Blog „Nachwuchs der Buchbranche“
- Blogparade: “Die Neuen” in der Buchbranche von Frank Krings
- Blogparade: Die “Neuen” – Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche von Luise Schitteck
- Blogparade: Die „Neuen“ – Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche von Dagmar Eckhardt alias GeschichtenAgentin
- Und was wird morgen aus uns? – Blogbeitrag „Die Neuen – Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche“ von Hilke-Gesa Bußmann
- Eine Kritik und Vision für junge Verleger – Blogparade: Die “Neuen” – Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche von Charlotte Reimann
- “Lehrjahre sind keine Herrenjahre” und andere Plattitüden – zur Aus- und Weiterbildung in der Buchbranche #blogparade von Steffen Meier
Und die Nachzügler:
- Ein Curriculum mit Gender-Perspektive von Frauke Ehlers