Das wird sicher ein komplett anderes Fest als in diesem Jahr …
Meine Eltern werden wohl nicht mehr leben, mein Neffe, der sich heute noch über Playmobil-Figuren freut, wird in zehn Jahren komplett andere Interessen haben, aber alles in allem wünsche ich mir, dass Weihnachten ein Fest bleiben wird, an dem sich meine Freunde und Verwandten treffen, miteinander kochen, essen, trinken und Zeit verbringen, sich die schönen und traurigen Geschichten des vergangenes Jahres erzählen und die Wünsche für das kommende anvertrauen. Das wäre dann auch in zehn Jahren noch das Weihnachten, das ich gern feiere.
Es war eine schöne Buchmesse 2012. M@rtha wurde mit dem letzten protoTYPE-Treffen zu einem ordentlichen Ende geführt – was daraus wird, muss sich zeigen. Ich hoffe, das Projekt verläuft nicht im Sande. Ich habe diverse nette Leute wiedergesehen, auf dem Twittwoch und dem Twittagessen, auf der Virenschleuder-Verleihung und einfach am Stand auch jede Menge neue nette Leute kennen gelernt. Die Stand-Zusammenarbeit mit GRIN und bilandia war eine Freude, genau wie mit den Kollegen.
Beim AKEP-Award allerdings wurden wir bei dotbooks ziemlich enttäuscht. So schön die erste Frankfurt Digital Night war, so traurig die Tatsache, dass wir nicht mit einer Nominierung bedacht wurden. Und das sage ich weniger als Mitarbeiter, sondern vor allem als Branchenbeobachter: [rant] Meine Favoriten waren innovative Projekte wie eBookmakr und dotbooks, nicht die zehntausendste App, die jeder hinbekommt, wenn er einer Agentur genug Geld dafür bezahlt. [/rant]
Digital ist angekommen.
Immer mehr Deutsche lesen eBooks. Das merkte man an zahllosen Dienstleistern in Halle 4.0, an den omnipräsenten Veranstaltungen zum Thema an den Fachbesuchertagen, aber vor allem an den Reaktionen von Besuchern aller Couleur. An diesen war ich so nah dran wie selten zuvor. Bei dotbooks haben wir ganz direkt mit den Lesern (aka Endkunden), aber auch mit Autoren, Agenten, anderen Verlagsmitarbeitern, „Branchenleuten“ usw. zu tun gehabt. Und digitaler Content war bei Lesern genauso beliebt wie bei Autoren, die in eBooks mehr Zukunft sehen als im Taschenbuch, die die neuen technischen und vor allem verlegerischen Möglichkeiten schätzen: Kurze Novellen, die sich im Print nie lohnen würden, sind genauso möglich wie ellenlange Epen. Und bei dotbooks wagen wir uns nun ja sogar an Lyrik …
Reader gibt es nun bereits ab 10 Euro, und auch das Pricing von eBooks (über das Steffen einen netten kleinen Artikel gebloggt hat) nimmt langsam vernünftige Gestalt an. Mehr und mehr Anbieter verzichten auf den Kauf-Killer DRM. ([eigenwerbung] dotbooks tat das übrigens von Anfang an. [/eigenwerbung]) Man kann den Lernprozessen zusehen – in doppelter Bedeutung, denn leider ist das Wachstum hier noch immer eher langsam. Aber es gibt eines, und das alleine ist ja schon etwas wert.
Und sonst so?
Storydrive und einige andere Veranstaltungen (und persönliche Termine) befassten sich mit dem Thema Transmedia, das mich bekanntlich sehr interessiert. Erzählkosmen, Immersion, die Story-Ökonomie spielten überall eine Rolle, wo es um Inhalte ging. Empfehlungssysteme arbeiten daran, den Wegfall des Sortiments zu kompensieren (und damit natürlich auch zu beschleunigen).
Fazit: Story-Cotent und digitale Form spielten Hand in Hand. Natürlich begegnet man auf dieser Messe vielen Vorreitern und nimmt diese besonders stark wahr – aber insgesamt ist die Branche auf einem gefühlt ganz guten Weg. Jedenfalls, wenn es ihr gelingt, die Themen und Erkenntnisse der Messe in den Alltag zu überführen – und das nicht alles nur Gerede von wenigen, aber einflusslosen Vorreitern war.
Die Messe (Hashtag: #fbm12 oder #fbf12) steht vor der Tür. Das merkt man daran, dass die Leute ihren Monat mit einer Woche weniger planen, dass alles im Zeichen der Vorbereitung steht, dass gespannte Erwartung herrscht. Und ich merke es daran, dass ich mich täglich wie vorm Schaufenster eines Süßwarenladens fühle (ein schiefes Bild, weil ich nicht unbedingt auf Süßes stehe): Es gibt wieder einmal viel mehr Veranstaltungen als Zeit.
Heute stieß ich dann auf das Infographik-Tool infogr.am – und dachte mir, auch wenn es total unübersichtlich wird: Hübsch sieht mein Programm visualisiert auf jeden Fall aus. Ein bisschen textlastig vielleicht, aber viele visuelle Gestaltungselemente bietet die beta auch noch nicht. Da dort aber keine klickbaren Links angezeigt werden, hier die wichtigsten als Fließtext:
Story Drive: da gehe ich hin, wenn ich mal wirklich nichts anderes zu tun habe … Pressekarte sei Dank!
Blogg-Dein-Buch-Aktion
Wer sich mit mir über Gott, die Welt oder sonstwas unterhalten mag, findet mich z.B. auf dem Twittwoch, dem Twittagessen, und vermutlich beim vm-people-Bembel. Oder ihr kommt mich einfach (idealerweise außerhalb von meinen Veranstaltungen …) am Stand von dotbooks besuchen: Halle 4.0 D1310.
Seit vergangenem Montag arbeite ich in München bei dotbooks, einem noch jungen Verlag für eBooks, und bin für’s Lektorat mitverantwortlich. Achja, und ich twittere dort natürlich auch. Ich entschuldige mich schon jetzt dafür, dass die Posting-Frequenz hier wohl deutlich abnehmen wird – dafür ergeben sich vermutlich diverse spannende Artikelanregungen und diskussionswürdige Stoffe.