Weiter geht’s mit dem dritten Teil unserer kleinen Umfrage zum Medienkonsum von jungen Buchmenschen.
Frage III: Serie oder Film?
Krteček (mit André Pleintinger) #Projektmanagement #Fachverlage #Verlagspraxis #Bergsport: Zwar wurde ich bereits 1957 geboren, trotzdem bin ich ein Kind der 80er Jahre. Groß geworden bin ich also mit so großartigen Serien wie MacGyver, Das A-Team, Ein Colt für alle Fälle und Doogie Howser. Als waschechter bayerischer Stenz genieße ich nach wie vor die Folgen von Monaco Franze und Kir Royal. Sonntag Mittag war für mich stets Arbeit angesagt. Mein Kollege André Pleintinger durfte mich jedoch immer bei seinem Schnitzel in Die Sendung mit der Maus bewundern.
Der kleine Projektmanager steht weniger auf Hollywood-Blockbuster und würde sich auch nie als Serien-Junkie bezeichnen, der keine Folge von Game of Thrones & Co. verpasst. Ähnlich wie sein Kollege André Pleintinger mag er deutsches Kino und atmosphärische Filme: Gegen den Wind , Auf der anderen Seite, Soul Kitchen – alle Streifen von Fatih Akin haben’s ihm angetan. Mar adentro, Beautiful Girls, aber auch der Dokumentarfilm Das Herz von Jenin dürfen in seiner Aufzählung nicht fehlen. Gerne outet er sich auch als bekennender Anhänger des österreichischen Films, so hat er bei den Verfilmungen der Brenner-Romane von Wolf Haas viel gelacht (und kaum geweint!). Bei Alfred Komareks Simon Polt-Krimis hat er sich in das niederösterreichische Weinviertel geträumt und dabei die ein oder andere Flasche Grüner Veltliner geleert (zusammen mit seinem Kollegen und Freund André Pleintinger).
Dennis Schmolk #Blogger #Genussmensch #Digitalfetischist: Inzwischen eher Serien. Ich war früher großer Filmfan, aber etwa 2009 hat sich das durch Lost geändert, und dann gab es kein Halten mehr. Ich gucke inzwischen nur noch wenige Spielfilme, ein oder zwei pro Monat; dazu kommen zwei oder drei Dokumentationen. Serien aber gehören zum wöchentlichen Pflichtprogramm – ohne Game of Thrones, Better Call Saul, Hannibal, Homeland, The Walking Dead, True Detective und co. komme ich nicht durch den Alltag. Eine der Serien läuft zum Glück immer. Anmerkund: Laut episodecalendar.com habe ich in meinem Leben über drei volle Monate nur mit Serien verbracht. Mindestens.
Kristin Schenk #Buchwissenschaft #Sherlock #Sortiment: Im Durchschnitt ist mein Verhältnis da bei 70/30 von Serie zu Film. TV sehe ich fast gar nicht mehr, höchstens ab und an noch ausgewählte Sendungen. Stattdessen konzentriere ich mich mittlerweile auf die Auswahl, die es bei Prime und Netflix gibt. Serien finde ich hauptsächlich interessanter, da man sie auch besser in seine Freizeit einbauen kann (eine kurze Folge lässt sich häufiger einfach in den Alltag einbauen, als ein 2,5 Stunden Film). In Serien werden Themen außerdem oft deutlich interessanter und detailreicher umgesetzt.
Hanna Hartberger #Bloggerin #Organisationsgenie #gehtnichtgibtsnicht: Serie! Passt besser in einen vollgestopften Zeitplan und stellt nicht jeden Abend aufs Neue die Frage, welchen Film ich denn ansehen will. Ganz abgesehen davon gibt es sooo viele richtig gute Serien …
Stephan Brünig #schlumischlumpfig #Routinegegner #Wortspieler: Als rast- und ruheloser Single bevorzuge ich den (Spiel)Film. Nach sieben oder acht Stunden Büroarbeit am Tag unterliege ich nach Feierabend dem Unternehmungsdrang. Fahrrad fahren durch Wald und Wiesen, Schwimmen im Hallen- oder Freibad, Freunde treffen. Gerade im Sommer locken die schattigen Biergärten. Ehe ich mich da versehe, habe ich die berüchtigte „Todeszone Vorabend“ verlassen und erreiche mit etwas Glück noch den Blockbuster zur Primetime. Allerdings gilt hier: nicht jeden Abend! Eine Serie ist eine Abfolge von zusammenhängenden filmischen Werken im Fernsehen, die in regelmäßigen Abständen an festen Sendeplätzen ausgestrahlt werden. Die Begleitung einer Serie von der Pilotfolge bis zum Staffelfinale bedeutet für mich eine zwingende Bindung an die regelmäßigen Sendetermine. Zahlreiche Alternativen heben heutzutage die Bindung an die Sendezeit auf, u.a. ermöglichen Streamingdienste wie Netflix und YouTube größtenteils preiswertes und unabhängiges Sehvergnügen. Eines können sie jedoch nicht: Mein Durchhaltevermögen steigern, die Serienhandlung bis zum Schluss über einen unbestimmten Zeitraum zu verfolgen. Der Film hingegen serviert mir kompakt in etwa zweistündiger Länge – exklusive Werbung – Spannung, Spaß, Unterhaltung und (meistens) ein Happy End.
Die weiteren Fragen und Antworten werden in den kommenden Wochen jeweils donnerstags veröffentlicht bzw. sind hier nachzulesen:
– Frage I: Zeitung oder Zeitschrift?
– Frage II: Was sind deine Lieblings-Apps?
– Frage IV: Sachbuch oder Roman?
Fotocredit Beitragsbild (ganz oben): alvaroprieto via Flickr cc, Fotocredit Stephan Brünig: Heise Medien GmbH & Co. KG/Lena Ewald