PaperC zur eBook-Flatrate

Katja Splichal ist bei meinstartup.de im Interview und berichtet von PaperCs Crowfinvest-Bemühungen, den Relaunch der Plattform – und die Notwendigkeit attraktiver Angebote, um urheberrechtswidrigen Download-Plattformen wirkungsvoll zu begegnen:

Wie konntet ihr die angeschlossenen Verlage davon überzeugen, bei diesem innovativen Modell mitzumachen?
Der Grad der Aufgeschlossenheit hängt, so denken wir, mit dem Grad der Bedrohung durch illegale Angebote zusammen: ein Verlag, der zum Leidwesen der Umsätze 80% seiner eBooks (oder mehr) in bester Qualität kostenfrei im Netz finden kann, hat großes Interesse daran, potentiellen Kunden das Geldausgeben so einfach wie möglich zu machen: Nutzer sind ja bereit zu zahlen, wenn das Angebot stimmt/überhaupt erst einmal vorhanden ist!

Marketing der Woche (KW 29): Crowdinvestment für PaperC

Heute gehts es im Marketing der Woche nicht um Endkundenmarketing, sondern um Kapitalakquise.

Crowdfunding ist in aller Munde, auch für Verlagsprodukte – etwa für Graphic Novels, bei denen Kickstarter schon als zweitgrößter Publisher im Gespräch ist.

Crowdinvestment nimmt ebenfalls an Bedeutung zu, gerade für Startups, die somit neben Business Angels und Venture-Kapitalgebern eine neue, breiter streuende Finanzierungsform haben. Darin versucht nun auch PaperC sein Glück und hat – ganz nach der Devise, dass man nichts crowdfunded, ohne Bewegtbild zu bieten – ein kleines Video produziert:

Wer investieren möchte, findet alle relevanten Infos bei Innovestment.

eBook-Leihe nur als Zusatzgeschäft?

Da sind sie mal wieder: die Zweifler. Diesmal eher unerwartet in Person von Michael Roesler-Graichen, Redakteur beim Börsenblatt, der das Modell der kommerziellen eBook-Leihe kommentiert.

Pseudo-Flatrate als Chance

Im Grunde ist es keine Flatrate, trotzdem setzt sich der Begriff durch. Anbieter wie PaperC und Skoobe bieten eBooks nicht bzw. nicht ausschließlich zum endgültigen Kauf an, sondern zur Ausleihe – die Übertragung des Büchereiprinzips auf das Internet. Und an sich ist das eine gute Idee, ein vor allem bei Viellesern bewährtes Konzept auf das Internet zu übertragen. Das könnte dem noch immer stockenden eBook-Geschäft auch den Auftrieb geben, den man in Deutschland seit einigen Jahren erwartet, der aber bisher nur langsam vorangeht.

eBook-Wert umstritten

Aber was wären wir ohne das berüchtigte „Aber“? Dieses kommt hier in Form der Befürchtung der sinkenden Wertigkeit von eBooks. Dabei muss jedoch angemerkt werden, dass eBooks bis dato sowieso nicht als allzu hochwertig angesehen werden. Sehr viele Leser beschweren sich über die in ihren Augen zu hochpreisigen eBooks. Das ist ein klares Indiz dafür, dass eBooks als weniger wertig angesehen werden als ihr Preis den Eindruck vermittelt. Und natürlich ist der Preis nur eines von vielen Kriterien für die Wertigkeit eines Produkts, aber da das Standard-eBook bar jeder enhanced-Elemente und Zusatzleistungen ist, sollte man meines Erachtens in diesem Zusammenhang vorsichtig mit diesem Argument sein. Zweifelsohne verfügen eBooks über Wertigkeit, aber über das Ausmaß derselben bestehen zurecht Zweifel.

Kein Preisverfall in Sicht

Auch den angesprochenen potenziellen Preisverfall sehe ich nicht. Ausleihe ist etwas Anderes als Kauf: Das wissen alle Leiher und Käufer, und das ist online nicht anders als offline. Wenn die Onleihe in Form von Flatrates als Service angesehen und vor allem auch genutzt wird, ist das eine Methode, den eBook-Markt voranzutreiben. Bereits jetzt bremsende Argumente einzuwerfen und Flatrates als Zusatzgeschäft beschränken zu wollen, finde ich entschieden zu früh.