Selfpublisher, Selfmarketing und Ehrlichkeit

Xander Morus ist das Pseudonym eines Universitätsangestellten aus Bayern. Er schreibt mit Vorliebe Horror-und Thrillergeschichten, liebt bayerisches Bier, H.P. Lovecraft und Youtube-Videos von alten Computerspielen.

Besagter Xander hat im Mai als journalistische Übung mit Selbstmarketing-Nebeneffekt einen Artikel über Selfpub-Autoren im Literaturcafe geschrieben. Und nun zieht er sein Resümmee incl. harter Zahlen und der Aufforderung, lieber langfristig zu denken als kurzfristig Verkäufe zu pushen.

Doch sollte uns zu denken geben, dass sich die Leser nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Wenn gefakte Zeitungsartikel ein Buch hochjubeln und Freundschaftsdienste inflationär in Anspruch genommen werden, sind böse Rezensionen die Folge.
Wir sollten nicht vergessen: Wer mit Tricks arbeitet, hinterlässt meist verbrannte Erde. Der Autorenname kann irreparablen Schaden nehmen. Wenn einen die Eitelkeit drängt, unter richtigem Namen zu publizieren, man dann aber das Buch mit Tricks verkaufen will, sollte man sich fragen, ob man mit den möglichen Folgen leben mag. Wer will schon seinen Namen googeln und lauter wütende Rezensionen lesen?

"Neue Urheber statt neue Gesetze": Vortragsmitschnitt von literaturcafe.de

literaturcafe.de hat einen sehr hörenswerten, eindreiviertelstündigen Vortrag von Wolfgang Tischer online gestellt, in dem es um Gegenwart und Zukunft des Urheberrechts und vor allem der Urheber geht. Der Vortrag ist unideologisch, unparteiisch und kritisch:

[Dies ist] kein Vortrag zum Thema »Raubkopien«. Es wäre kein Problem, einen Abend zu gestalten und mit Studien zu belegen, wie schlimm das Ganze ist und welche Verluste dadurch für die Kreativen und die Kreativwirtschaft entstehen. Man könnte jedoch auch einen Abend veranstalten, der genau das Gegenteil belegt und der anhand anderer Studien zeigt, dass Nutzer von digitalen Kopien mehr Medienartikel kaufen als der Rest der Welt.

[…]

Was hat es mit der oft geforderten Stärkung des Urheberrechtsgesetzes auf sich? Schon jetzt schützt das Gesetz den Urheber, der gegen unrechtmäßige Verwendungen seiner Texte vorgehen kann. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, auch wenn dies immer wieder behauptet wird.

Hier der komplette Mitschnitt, auf literaturcafe.de auch als Datei: