Ein Micro-Barcamp: Entspannte Produktivität mit Freunden

Dennis und ich bei der Alles-fließt-Session.

Vorvergangenes Wochenende hatte ich ein Erlebnis, von dem ich bis heute nicht weiß, ob ich es als lustig oder skurril oder ganz anders einstufen soll. Folgende Situation: Vier ehemalige Studienkollegen treffen sich ein Wochenende lang zur Klausur, um sich einerseits mal wieder zu sehen und andererseits die diversen gemeinsamen Projekte durchzusprechen. Meine Erwartung: Es wird ein feucht-fröhliches Wochenende und natürlich schaffen wir nicht das, was wir uns vorgenommen haben bzw. nur einen Bruchteil davon (nämlich den, den ich durchpauke, weil ich ihn besprechen will). Es kam dann etwas anders.

Vorbereitung und Durchführung

Wahrscheinlich hätte ich stutzig werden müssen, als es eine Gruppe auf Facebook samt Themensammlung gab. Was von mir als Langeweile-Projekt eines der Partner eingestuft worden war, entpuppte sich in der Realität als Grundlage für eine Session-Verteilung im Barcamp-Stil. Wir hatten sogar eine Moderationsrolle zugewiesen. Und dann haben wir das wirklich durchgezogen. Natürlich gab es einige zeitliche Verschiebungen, aber das Grundprogramm wurde durchgehalten und wir haben alle wichtigen Sachen vernünftig besprochen – alles in Session-Form, die jeweils nicht länger als zwei Stunden dauerten.

Nachbereitung und Fazit

Das war nicht alles: Von unserem Internet-Süchtigen wurde beständig Protokoll geführt, das per Evernote-Notizbuch allen zur Verfügung gestellt wurde. Und ein Teil der Sessions soll im nächsten Jahr nochmal in Richtung des „Lernerfolgs“ nachbereitet werden. Was ich davon halte? Ich bin immer noch etwas sprachlos ob der Tatsache, dass ein derart fester Plan bei einem privaten Wochenende so gut durchgehalten wurde. Geholfen hat sicher, dass die Barcamp-Form doch noch relativ frei ist und viel Rückzugsraum  in den Pausen bietet. Und keiner wollte der Spielverderber sein, der das Konzept als völligen Blödsinn bezeichnet.

Am Ende steht die Erkenntnis: Die Barcamp-Struktur funktioniert. Auch für private Treffen. Jedenfalls dann, wenn man entspannt produktiv sein will.

Wo endet privat, wo beginnt öffentlich?

Ein Kommentar zu verschwimmenden Grenzen von privat und nicht-privat im Social Web von Hanna Hartberger.

Wie schützt man seine Privatheit im Internet? Kann man sie überhaupt schützen? Viele Menschen entscheiden sich in diesem Bereich für eine der Extremlösungen: Entweder gar nicht im Internet präsent sein oder gleich ihr gesamtes Leben dort leben. Beides nachvollziehbare Ansätze, wenn auch meines Erachtens nicht die Ideallösung. „Wo endet privat, wo beginnt öffentlich?“ weiterlesen

Wer kann und wer nicht kann

Ein Kommentar von Hanna Hartberger zu technischer Kompetenz in Zeiten von Social Media

So sehr ich aus datenschutztechnischen und einigen weiteren Gründen Facebook bedenklich finde, verbirgt sich dahinter eine beachtliche Leistung: Alle nehmen daran teil. Es ist keinerlei technisches Know-how notwendig, um alle Welt über seine Gedanken und Gefühle – seien sie noch so privat – auf dem Laufenden zu halten. Facebook hat viele Hemmungen abgebaut, die in Zeiten von Web 2.0-Anfängen noch vorhanden waren. Jeder, jeder und wirklich jeder kann alles tun, was Facebook bietet, und dabei an einem Community-Gefühl gigantischen Ausmaßes teilhaben. „Wer kann und wer nicht kann“ weiterlesen

Jurastudent gegen Facebook

Max Schrems reichte 22 Beschwerden über Facebook bei Irlands Datenschutzbeauftragten ein. Nun verhandelt Facebook direkt mit ihm. Eine Einigung würde europaweit gelten.

Dieses Zitat aus einem Zeit-Artikel geht schon runter. Auch wenn es Fragen aufwirft. Zum Beispiel, warum niemand früher auf diese Idee gekommen ist. Oder warum Facebook sofort direkt mit ihm verhandelt.

Ich kenne mich rechtlich nur wenig aus. Was ich aber ziemlich gut finde, ist das Grundprinzip dahinter: Ein Student hat eine Idee und setzt sie um. Und bringt mal eben einen großen Konzern in Erklärungsnöte. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht!

(HH)