„Es gibt Menschen, die sterben für Bücher.“ Der Claim auf der Rückseite des Amnesty Journals 01/2013 ist nicht so ironisch gemeint, wie er auf den ersten Blick wirken mag. Es geht um verfolgte Schriftsteller, die wortwörtlich für ihre Bücher sterben. Da die Redewendung „Ich sterbe für was-auch-immer“ hierzulande relativ oft in der Umgangssprache verwendet wird, ist ein (kurzes) Moment der Identifikation möglich – und wenn der Leser an diesem Punkt ist, ist die Grundlage dafür gelegt, dass auch der Rest der Botschaft ankommt. Nicht unbedingt breitenwirksam, sondern vor allem auf gebildete, buch-affine Zielgruppen abzielend, aber durchaus in der Lage, genau jene anzusprechen.
Gesamtwirkung
Meines Erachtens super gelungen ist hier das Zusammenspiel von Wort und Bild – das Lesezeichen aus dem aufgeschlagenen Buch entpuppt sich als Henkersknoten. Beide Bestandteile sind nicht sofort entschlüsselbar, entfalten aber nichtsdestotrotz Wirkung, wenn man erst einmal hängengeblieben ist.