"Mehr Katzen in Führungspositionen!" [Adventskalender]

Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass es keine Schreibblockaden mehr gibt. Jeder, der muss, soll oder will, sollte auch schreiben können. Kein stundenlanges Starren auf den Bildschirm (wahlweise das gute alte Blatt Papier), kein Prokrastinieren, keine Ideenlosigkeit, kein Ideenklau und kein tagelanges Feilen am ersten Satz. Im Interesse aller Autoren, Blogger, Journalisten, Studenten, Texter und sonstiger Schreiberlinge! Wer weiß, wie viele gute Romane uns schon durch die Lappen gegangen sind, weil so ein mieser kleiner Schreibblockadenwicht sich im Kopf des potenziellen Autors eingenistet hatte. Damit soll jetzt Schluss sein. Ich will, dass alle Menschen ihr kreatives Potenzial voll entfalten können. Nicht, dass ich alles lesen will, was dabei heraus kommt… Aber es geht, wie so oft, ums Prinzip.

Ich wünsche mir außerdem mehr Katzenliteratur. Literatur über und von Katzen! Eine Katze für jeden Verlag. Einen Katzenkalender für jeden Verlag. Und dass YouTube wieder ausschließlich für seinen ursprünglichen Zweck verwendet wird: Katzenvideos. Ich bin außerdem für mehr Katzen in Führungspositionen!

Abgesehen davon, was soll man dieser Branche wünschen? Ich mache mir keine Sorgen um das Buch und seine Zukunft im digitalen Zeitalter. Das wäre ungefähr so, wie wenn man sich um die Zukunft der Erde sorgt. Dabei ist es der doch schnurzpiepegal, ob wir uns das Klima hier versauen. Sicher, man hat sich in den ersten Jahren etwas schwer getan mit der Digitalisierung und dem ganzen E-Book-Thema. Aber ist das nicht immer so, wenn ein neues Mitglied in die Familie kommt? Man muss sich halt erst daran gewöhnen, dass man die Aufmerksamkeit der Eltern nun teilen muss. Neuland will eben erst erkundet werden, bevor man sich dort ansiedelt. [Anmerkung der Autorin: Dieser Absatz wurde mit so wenig Sarkasmus wie möglich formuliert.]

Fot Lena AugustinVielleicht sollte ich meinen Wunsch, gemäß meiner Rolle als Fast-Absolventin, auch lieber dem Nachwuchs widmen? Aber ach, das Thema ist irgendwie auch schon durch und man verfällt viel zu leicht entweder in wütende Raserei oder in gequältes Jammern. Und das passt doch irgendwie nicht zu Weihnachten. Fassen wir also zusammen: Wenn sich nichts ändert, dann heißt es bald „Ich wollte mal was mit Büchern machen“.

Apropos, vielleicht sollte ich was mit Büchern und Internet machen. Was könnte man…? Ich hab’s, ich verkaufe Bücher über das Internet. Die Leute wählen sie online aus und ich schicke sie ihnen dann direkt nach Hause. Bis morgen. Ohne Lieferkosten. Und das Ganze braucht noch einen Namen, einen guten, starken Namen, der die Größe dieser Idee ausdrückt. Vielleicht benenne ich es nach einem riesigen Fluss. Vielleicht was mit A…

Da ich eh kein großer Weihnachtsfan bin und Wünsche doch auch immer irgendwie etwas Passives haben, wünsche ich der Branche lieber keine Wünsche mehr zu haben, sondern mehr Ideen. Ideen, bei denen der Kunde, nennen wir ihn Leser, im Fokus steht und nicht (oder nur indirekt) die Rettung eines Formats, einer Tradition oder eines antiquierten Geschäftsmodells.

Lena Augustin, Masterandin an der HTWK Leipzig, hat gerade ihre Arbeit zu „Markenführung in Buchverlagen“ abgegeben und ist deshalb außergewöhnlich gut gelaunt. Das könnte auch so bleiben, wenn sie bald eine spannende Aufgabe in einem Verlag findet. Außerdem steht sie total auf ihren Job als Schatzmeisterin im Vorstand der Jungen Verlagsmenschen, weil sie auf einmal viel mehr analoge Post bekommt. Bücher gehen digital. Briefe auch, aber nur doof.  XingTwitter

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