Unsinn an der Uni, mafiöse Strukturen in der GEMA

Man darf den Einfluss von bestimmten Unternehmen der Unterhaltungsindustrie nicht unterschätzen, und man muss außerdem wissen, dass es damals innerhalb der Gema mafiöse Strukturen gab, die die Gema noch bis heute beherrschen.

Dieses brandeins-Interview mit Thomas Hoeren macht gerade die Runde – zu Recht, hier handelt es sich mal wieder um einen absoluten Lesebefehl. Nicht nur die GEMA kriegt ihr Fett weg, auch die Rahmenbedingungen der Unis:

Es dürfen nicht mehr Leute gleichzeitig an elektronischen Leseplätzen sitzen, als gekaufte Bücher physisch im Regal stehen. Und ausdrucken darf ich die elektronische Ausgabe auch nicht, ich muss mir das von der Uni gekaufte Buch oder die abonnierte Fachzeitschrift aus dem Regal holen und auf den Kopierer legen. Was soll dieser Unsinn? Das haben einzelne Verleger von Wissenschaftsbüchern und Fachzeitschriften erstritten, weil sie befürchteten, sie würden wegen der elektronischen Leseplätze keine Bücher mehr verkaufen.

Und am Ende geht es auch noch ein bisschen um (und gegen) die Piraten. (gefunden u.a. bei Leander Wattig)

Link-Funde: Gema vs. YouTube und Einnahmen-Transparenz

Auf Verlage der Zukunft gibt’s einen interessanten Artikel, der die Hintergründe des Gema-YouTube-Streits erläutert. Hoffnung auf eine baldige Veränderung der jetzigen Situation, dass viele Videos gesperrt sind, macht er nicht:

YouTube möchte nicht den deutschen Sonderweg gehen. Dadurch würden die Gewinne geschmälert und womöglich könnten Verwertungsgesellschaften anderer Länder aufbegehren. Musik ist aber keine frei verfügbare Information und es muss eine faire Vergütung an den Urheber erfolgen. Solange nicht klar ist, wie diese genau auszusehen hat, werden wir aber weiterhin Sätze lesen wie: Leider ist dieses Video in deinem Land nicht verfügbar.

Leander Wattig verweist in seinem Artikel auf die offen gelegten Buch-Einnahmen von Kathrin Passig. Das ist vor allem deswegen interessant, weil man diesen offenen Umgang von den Autoren sonst eher nicht gewohnt ist.