Die Einkaufsstraßen vieler Innenstädte zeichnen sich durch ein gewisses Einerlei aus. Gerade der inhabergeführte Einzelhandel kann dieser Verödung entgegenwirken.
Ein Kommentar im Börsenblatt spricht einen wichtigen Aspekt an, der mir auch bei mir selbst immer wieder auffällt. Als Branchenangehörige bekomme ich Bücher mit einem Rabatt, weswegen es ökonomisch sinnvoll ist, genau diesen Bezugsweg zu nutzen. Trotzdem kaufe ich den Großteil meiner Lektüre nach wie vor in Buchhandlung, weil ich spontan begeistert von einem Titel bin und ihn unbedingt sofort haben will.
Überzeugendes Angebot
Dieser Teil meines Kaufverhaltens kommt in der Regel nur in unabhängigen Buchhandlungen zum Vorschein – bei großen Buchhandlungen kann (!) ich teils auch ganze Nachmittage verbringen und von nichts überzeugt sein. Ich möchte jetzt keine Präferenz für die eine oder andere Art der Buchhandlung ausführen; wichtig erscheint mir der Punkt, dass ich vom Buch-Angebot überrascht und begeistert werden will. Also kein Einerlei, sondern individuelle Titelauswahl; selbstverständlich auch Klassiker und das, was man erwartet, aber eben auch andere interessante Titel. Und damit dieses Bedürfnis gestillt wird, finde ich das Plädoyer für mehr kommunale Unterstützung von inhabergeführten Buchhandlungen gar nicht schlecht.
Mein Kaufverhalten ist deutlich anders (Stichwort: Online), ich nehme allgemein selten etwas in einer Buchhandlung mit – meistens, weil ich noch über ein Werk recherchieren will, bevor ich es mir zulege.
Damit repräsentiere ich hier aber immer noch eher eine Minderheit, weshalb der Ruf nach besseren, moderneren, serive- und wohlfühloptimierten Buchhandlungen wichtig ist. Ob sich kommunale Unterstützung da als der richtige Weg anbietet, weiß ich nicht. Ich bin da immer eher staatsskeptisch. Subventionen schützen zu häufig nur die Pfründe nicht mehr zeitgemäßer Geschäftsmodelle.