Wir bedanken uns herzlich bei Sabrina Kurtz, Marketingassistentin beim Kommunal- und Schul-Verlag und Weggefährtin im Buchwissenschaftsstudium, fürs Mitmachen bei unserem halben Adventskalender.
Weihnachtszeit ist Familienzeit – für zehn Tage werden bei mir die meisten technischen Kommunikationsmittel ausgeschaltet. Einzig und allein mein Telefon darf mir noch nette Weihnachtsgrüße von meinen in ganz Deutschland verteilten Freunden überbringen.
Beim Stichwort Familie fällt mir für das Weihnachtsfest 2022 als Erstes ein, dass dann, mit großer Wahrscheinlichkeit, die nächste Generation meiner Familie mit leuchtenden Augen auf den Weihnachtsbaum schauen, sich durch ein paar mühsam gelernte Weihnachtslieder auf Flöte/Klavier/Gitarre quälen wird und mit Spannung die Bescherung erwartet.
Als ehemalige Buchhändlerin und gegenwärtige Verlagsangestellte werde ich wohl nach wie vor dem Buch als Geschenk treu bleiben. Ich persönlich bin dabei sehr gespannt auf die Entwicklung von Lese-Apps und E-Books für Kinder. Momentan scheinen die meisten Entwickler noch der These anzuhängen, möglichst viel in eine App zu packen. Die meisten Produkte erinnern mich daher an eine chaotische, kaum durchdachte Kombination aus Hörbuch, Computerspiel, Comicbuch und Animationsfilmchen. Die kindliche Aufmerksamkeit wird durch ein Übermaß an Informationen gefesselt, und dem jungen Leser wird die Möglichkeit verwehrt, zu lernen und sich über einen längeren Zeitraum mit einer einzigen Sache zu beschäftigen. Wie bei vielen anderen Medien gilt auch hier – nur weil alles möglich ist, ist es noch lange nicht sinnvoll.
Natürlich eignen sich E-Books mit vor sich hin blinkenden und wackelnden Elementen sicher nicht dafür, Kinder am Ende eines spannenden neuen Tages zur Ruhe kommen zu lassen und ihnen beim Einschlafen zu helfen. Sie können jedoch eine wertvolle Hilfe beim Lesen lernen oder bei der Veranschaulichung von Sachbüchern sein. Damit bringe ich dann hoffentlich auch die angeblich so lesefaulen Jungen zum Buch.