Das Leistungsschutzrecht: Verliert das Web den Hyperlink?

Sowohl Golem.de als auch netzpolitik.org befassen sich mit der Möglichkeit, dass die (deutschsprachige) Wikipedia demnächst ohne externe Links auskommen müssen könnte:

In Wikipedia-Artikeln gibt es Weblinks mit weiterführenden Informationen, bei denen fraglich sei, ob sie unter das Zitatrecht fallen. Bislang sei vollkommen unklar, ob diese Links, die jeweils die Überschriften von Presseartikeln enthalten, eine Verletzung des neuen Leistungsschutzrechts darstellen. Laut der Begründung des Bundesjustizministeriums sollen Links zwar nicht unter das neue Leistungsschutzrecht fallen, unsicher ist jedoch, ob dies auch für den verlinkten Text gilt. (Golem.de)

Beide Quellen beziehen sich damit auf eine Pressemitteilung der Wikimedia Foundation. Wird das Realität, verliert die (deutschsprachige) Wikipedia entsprechend einigen Wert als Quelle und vor allem Rechercheanfang. (Dann nutze jedenfalls ich vermutlich nur noch die englischsprachige.) Und gleichzeitig verliert das deutsche Web mit einer Einschränkung der Linkfreiheit viel von seiner Hauptfunktion – was ist das Web anderes als verlinkte Hypertexte?

Eine weitergehende rechtspolitische Analyse, bei der das geplante Leistungsschutzrecht naturgemäß nicht gut weg kommt, findet sich ebenfalls bei Netzpolitik.

Text-Adventures und Hypertexte: Vergangene Formen des Erzählens?

Die Google Talk-Doku „Get Lamp“ befasst sich mit Text-Adventures. Dabei handelt es sich um Spiele, die ausschließlich durch interaktiven Text gespielt werden: Das System informiert einen über die Umwelt, man tippt ein Kommando ein, handelt entsprechend und bekommt RÜckmeldung, was geschieht. In etwa das, was man beim P&P-Rollenspiel am Spieltisch macht, nur mit dem (oder gegen den) Computer.


(via https://georgiosp.wordpress.com/2012/02/24/eine-doku-uber-text-adventures/)

Eines meiner Lieblingszitate aus den 2 Stunden Doku: „[Those games] were for literate people, for those who liked to read“ (27:40). Ich bin gespannt, ob die Zukunft des Erzählens wieder vergleichbare und zumindest hauptsächlich textbasierte Formen bieten wird. Könnte das Buch der Zukunft ein nicht-linearer Langtext sein?

Mit der Nicht-Linearität von Texten befasst sich auch dieser Artikel über Hypertext-Storytelling (via Slashdot tech.slashdot.org/story/12/02/25/1521200/is-hypertext-literature-dead?). Die interessante Diskussion findet sowohl bei Slashdot wie auch bei nocategories statt. Ein Auszug:

Anyway, there’s a reason that linear stories *work*: we are linear creatures in a linear universe. (Hypertext works in Wikipedia, though, because we don’t have to finish the whole story/article before jumping off to something else.)