Wer überlebt? Der Stärkere oder der Außenseiter?

Sie schaffen Vielfalt im Programm, ohne vorher zu wissen, welcher Titel sich durchsetzen wird. Auch hier sind die Reaktionszeiten im Rahmen der Programmplanung meist viel zu lang, um auf kurzfristige Trends aufzuspringen. Man braucht eben „Gespür“ – und Mut.

Karl-Ludwig von Wendt deutet in einem Buchreport-Blogartikel die Evolution mal eben um. Mit dem eben zitierten Ergebnis, das zweifelsohne der Realität entspricht. Er erklärt, dass zwar durchaus die am besten angepasste Art Veränderungen überlebt, es aber eher zufällig ist, wer das denn jetzt ist.

Die Natur schafft perfekt angepasste Lebewesen, bevor die entsprechenden Umweltbedingungen eingetreten sind. Eben weil Veränderungsprozesse in der Evolution so lange dauern, bleibt ihr gar nichts anderes übrig. Sie schafft einfach eine solche Vielfalt von Lebewesen, dass garantiert irgendwelche davon mit jeder noch so rapiden Veränderung klarkommen werden.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, sich als Unternehmen breit aufzustellen oder sich auch mal mit einer ungewöhnlichen Idee auf den Markt zu wagen:

Vielfältige Strategien parallel verfolgen, neue Wege austesten, bevor der Markt sie einem aufzwingt, und vor allem den Mut haben, Fehler zu machen.

Gezielte Spekulation auf Fehlschläge?

Gerade dieser Schluss ist es, der den Artikel sympathisch macht. Wobei das Plädoyer am Ende natürlich leichter ausgesprochen ist als es umzusetzen – um sich Fehlschläge leisten zu können, braucht man Reserven. Und wenn man die nicht hat, ist man in den Möglichkeiten, sich breit aufzustellen, eingeschränkt. Trotzdem finde ich es gut, dass von Wendt die harte Alternative – nämlich das mögliche Nicht-Überleben beim nächsten Umschwung – aufzeigt. Es ist ein Plädoyer dafür, die Notwendigkeit von Innovation als Wert über den kurzfristigen monetären Nutzen zu stellen und sich damit für die Zukunft zu rüsten. Obwohl man die zwei doppelten Absätze durch eine vernünftige Redaktion hätte vermeiden können: Leseempfehlung!

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