Dürer in Stuttgart?! Über fehlleitende Werbeslogans …

Vor ein paar Tagen ist mir eine Plakatwerbung an einer Stuttgarter Stadtbahn-Haltestelle ins Auge gestochen: „Dürer findet Stadt“. Gemeint war damit nicht Stuttgart, wie ich zuerst irritiert angenommen hatte, sondern Nürnberg. Dort läuft die Ausstellung „Der frühe Dürer“ im Germanischen Nationalmuseum.

Nürnberg-Stuttgart?!

Mal abgesehen von der Frage, warum man in Stuttgart eine Nürnberger Ausstellung großflächig bewirbt (falls hier reger Austausch oder Fremdenverkehr stattfindet, habe ich bis dato nichts davon bemerkt), bin ich nach wie vor ratlos über den Werbeslogan des Plakats. Warum hängt man einen derart stadtbezogenen Slogan in anderen Städten als Nürnberg auf? Oder verstehe ich den Slogan einfach gar nicht?

Künstliche Werbung

Was man dem Slogan lassen muss: Er hat meine Aufmerksamkeit erregt. Aber ich habe so gar kein Verständnis für unverständliche Werbung. Deswegen werde ich auch aus Protest nicht hingehen. Gerade Werbung sollte meine Erachtens schnell und unkompliziert zu verstehen sein. Auch die zweite Bedeutung (falls man „statt“ anstelle von „Stadt“ liest), ist zwar aus germanistischer Sicht eine wirklich nette Zugabe, aber kommt nicht an. Viel zu verkünstelt.

Komplette Fehl-Interpretation meinerseits?

Nach wie vor die zentrale Frage: Verstehe ich die Grundaussage nicht? Oder haben da ganz viele Leute vor lauter Bäumen keinen Wald mehr gesehen? Aufklärung erbeten!

5 Gedanken zu „Dürer in Stuttgart?! Über fehlleitende Werbeslogans …“

  1. Das ist die größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit 40 Jahren, für die Gemälde unter anderem aus London, Paris und New York ausgeliehen wurden. Es werden 80.000 Besucher erwartet, oder nein, warte! Erwartet werden 80.000 – 1 = 79.999 Besucher, denn du gehst ja aus Protest nicht hin, weil dir das Plakat nicht gefällt.

  2. Aber kann ich nicht gerade von einer Ausstellung dieses Ausmaßes Plakate erwarten, die mir Lust auf diese Ausstellung machen? Allein der erste Satz deines Beitrags war viel überzeugender, die Ausstellung zu besuchen, als das Plakat.

  3. Werbung sollte Aufmerksamkeit erregen.
    Ist hier zweifellos gelungen, hat sogar zum viralen Marketing geführt: denn immerhin habe ich so von der Dürer-Ausstellung erfahren.
    Wusste bisher nix davon.
    Also gehen vielleicht doch wieder 80000 hin, nämlich 80000 – 1 (Hanna Hartberger) + 1 (ich)

  4. Also lieber ist es mir ja, wenn Werbung meine Aufmerksamkeit in positiver Weise erregt und mich begeistert, aber es freut mich nichtsdestotrotz, dass ich damit Anstöße für Ausstellungsbesuche liefere. In diesem Sinne: Viel Vergnügen bei der Ausstellung!

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